Aufwachen! 6 Wege gegen Frühjahrsmüdigkeit
Frau geht im Frühling spazieren
Wir haben uns so auf wärmende Sonnenstrahlen gefreut und keine Lust mehr auf fette Kalorienbomben – trotzdem fühlen wir uns schlapp. Die Frühjahrsmüdigkeit hat uns erwischt. Gesundheitsexperten verraten, was uns jetzt schnell wieder fit und munter macht.
1. Runter von der Couch
Ganz schlecht: Der Müdigkeit nachgeben und sich daheim aufs Sofa legen! Besser: Halten Sie sich möglichst viel im Freien auf. „Das Sonnenlicht kurbelt die Produktion des Wohlfühlhormons Serotonin an und fördert die Bildung von Vitamin D – für bessere Laune und ein intaktes Immunsystem“, erklärt die Wiener Allgemeinmedizinerin Dr. Barbara Stadler (www.dr-stadler.at). Regelmäßiger Ausdauersport wie Walken, Radfahren oder Schwimmen beugt den typischen Symptomen der Frühjahrsmüdigkeit vor. „Aber auch Dehnübungen oder Treppensteigen sind ideal, um den Kreislauf in Schwung zu bringen“, so die Ärztin.
2. Setzen Sie auf leichtes Eiweiß!
Besonders kurzkettige Kohlenhydrate (in Weißmehl oder Süßem) machen uns nach einer Mahlzeit schlapp. Unser Blutzuckerspiegel steigt unmittelbar danach zwar schnell an und man erhält einen kurzfristigen Energie-Kick. Doch genauso schnell sinkt er auch wieder ab, und das macht müde und hungrig. Je später am Abend es ist, umso weniger Kohlenhydrate sollten Sie essen. „Empfehlenswert, um gegen die Frühjahrsmüdigkeit anzukämpfen, sind saisonale Gemüsesorten, Salate sowie ballaststoffreiche Beilagen wie Vollkornbrot, Kartoffeln und Hülsenfrüchte“, sagt die Wiener Ernährungsberaterin Monika Masik (www.masik.at). Und: „Schränken Sie im Frühjahr den Genuss von fettreichen Lebensmitteln, Süßigkeiten und tierischem Eiweiß (wie in Fleisch und Wurst) ein. Leichtes Eiweiß aus Geflügel, Fisch oder Tofu ist jetzt ideal und besser verdaulich."
3. Trinken Sie viel Wasser!
Hält den Kreislauf stabil: Trinken Sie mindestens zwei bis drei Liter Wasser pro Tag. „Unsere Gehirn- und Konzentrationsleistung nimmt bei unzureichender Flüssigkeitszufuhr ab. Auch Kopfschmerzen können die Folge von zu wenig Flüssigkeit sein. Wasser ist für den Körper wie Benzin für das Auto“, erklärt Stadler. Außerdem spielt eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr eine Rolle beim Abtransport von Giftstoffen und Stoffwechsel-Müll: „Kräutertees unterstützen den Körper beim Entschlacken, entlasten die Leber und eignen sich daher hervorragend, um schnell zu frischen Kräften zu kommen“, meint Masik.
4. Kräuter & Sprossen
„Der Speiseplan im Frühjahr sollte der leichteste im ganzen Jahr sein“, betont Expertin Masik. Sie rät zu reichlich frischem grünem Gemüse und Sprossen (diese sind eine vitaminreiche Ergänzung und ein wertvoller Energielieferant). „Radieschen-, Rettich- und Senfkeimlinge sind sehr würzig im Geschmack, während Soja-, Linsen- und Bohnenkeimlinge milder schmecken. Solange die Natur noch nicht viel hergibt, kann man zu Hause ganz einfach selbst Sprossen oder Kresse ziehen“, meint Masik. Zudem startet die Bärlauch-Saison: Bärlauch gilt als entschlackende und entgiftende Heilpflanze, fördert die Verdauung und senkt den Cholesterinspiegel. Als gute Muntermacher gelten auch die Bitterstoffe in Rucola (roh oder gegart), Radicchio, Grapefruits, Artischocken(-extrakt), Löwenzahn, Mangold oder Chicoree.
5. Der richtige Rhythmus
„Passen Sie Ihren Tagesrhythmus an die Lichtverhältnisse an. Gehen Sie also früh ins Bett und stehen Sie so früh wie möglich auf. So nutzen Sie das Tageslicht am besten aus“, rät Stadler. Ebenso wichtig ist eine gewisse Regelmäßigkeit beim Essen: „Wer eine Mahlzeit auslässt und unausgewogen isst, fühlt sich oftmals müde und hat vermehrt Lust auf Süßes. Ideal ist es, drei Mahlzeiten pro Tag in einem Vier- bis Sechs-Stunden-Takt zu sich zu nehmen“, weiß Masik.
6. Den Körper abhärten
Eine gute Möglichkeit, das Absacken des Blutdrucks zu verhindern, sind Wechselduschen. Auch wenn es Überwindung kostet: Ein kalter Wasserstrahl nach der warmen Dusche vertreibt die Müdigkeit am Morgen. Noch besser: Arme und Beine, dann den ganzen Körper (inklusive Nacken) abwechselnd mit warmem und kaltem Wasser abbrausen! Auch die richtige Atmung verleiht Energie: „Darauf achten, nicht zu flach, sondern tief ein- und auszuatmen! Das hilft, den Körper ausreichend mit Sauerstoff zu versorgen“, so Stadler.
Wichtig: Sollten sich Müdigkeit, Kopfschmerzen oder generelles Unwohlsein trotz Gegenmaßnahmen nach drei bis vier Wochen nicht bessern, gehen Sie lieber zum Arzt. Stadler: „Es gibt Krankheiten wie etwa Schilddrüsenunterfunktion, Eisenmangel oder Depressionen, die ähnliche Merkmale aufweisen können. Das muss man abklären.“ Ansonsten gilt: In den meisten Fällen ist die Umstellung nach längstens vier Wochen geschafft – und Sie können den Frühling voll und ganz genießen.