Brustkrebs: Früherkennung kann Leben retten
Eine frühe Diagnose entscheidet oft über die Prognose
Rund 5.500 Frauen erhalten hierzulande jährlich die Diagnose Brustkrebs. Die Chancen auf Heilung stehen heute besser denn je. Und trotzdem: Um die 1.500 Frauen verlieren österreichweit jährlich den Kampf gegen den Krebs. Die häufigste Ursache: Eine zu späte Diagnose. Denn Früherkennung kann in vielen Fällen Leben retten.
In Sachen Brustkrebs gilt, wie so oft: Je früher, desto besser! Denn wird die Erkrankung in einem möglichst frühen Stadium erkannt, sind die Tumorzellen meist in nur einem Gewebsareal zu finden. Die Chancen auf Heilung stehen, dank modernster Therapiemöglichkeiten, gut. Verstreicht allerdings Zeit, haben die Tumorzellen ungehindert die Möglichkeit sich zu vermehren und auf umliegendes Gewebe oder gar andere Organe überzugreifen. Um ein Fortschreiten der Krankheit und eine damit verbundene, schlechtere Prognose zu verhindern, startete Österreich im Jahr 2014 ein standardisiertes Brustkrebs-Früherkennungsprogramm.
Früherkennung in Österreich
Im Fokus des kostenlosen Früherkennungsprogramms „früh erkennen“ stehen Frauen zwischen 45 und 69 Jahren – sie haben statistisch gesehen das höchste Risiko an Brustkrebs zu erkranken. Seit Juli 2014 sind die e-cards all dieser Frauen für die Durchführung einer Früherkennungsmammografie freigeschaltet, sodass sich diese direkt an teilnehmende Radiologen wenden können. Eine Überweisung ist somit nicht mehr nötig. Zusätzlich erhalten Frauen dieser Hauptrisikogruppe alle zwei Jahre eine freiwillige Einladung zum Vorsorgeprogramm. Dabei sind die Ziele dieser Präventivmaßnahme klar definiert: So möchte man durch optimierte Heilungschancen eine Senkung der Brustkrebssterblichkeit erzielen und setzt dank der Früherkennung auf schonendere Therapiemaßnahmen. Eine weitere fundamentale Rolle übernimmt die umfassende Qualitätssicherung der Untersuchungen.
Qualitätsgesicherte Mammografie
Das qualitätsgesicherte Mammografie-Screening gilt derzeit als die verlässlichste Methode zur Früherkennung von Brustkrebs. Umfassende Qualitätskriterien für die Untersuchung – wie eine standardisierte Doppelbefundung nach dem 4-Augen-Prinzip sowie neueste technische Geräte – und verbindliche Zertifizierungen für die am Früherkennungsprogramm teilnehmenden Radiologen sichern die hohe Qualität des Programms. Der fertige Mammografie-Befund wird entweder per Post zugeschickt oder kann direkt beim Radiologen abgeholt werden. Ist er unauffällig, folgt in zwei Jahren automatisch die nächste Einladung zur Vorsorgeuntersuchung. Sollten sich Auffälligkeiten zeigen, werden nach einer Befundbesprechung weitere Diagnoseverfahren angewandt. Wird tatsächlich Brustkrebs diagnostiziert, kann umgehend mit der passenden Therapie begonnen werden. Bei Früherkrankung folgt meist eine Operation mit anschließender Brustkrebstherapie (Strahlen- und/oder Chemotherapie), um Krebszellen, die möglicherweise noch im Körper sind, zu eliminieren und so das Rückfallrisiko zu senken.
Übrigens: Frauen im Alter von 40 bis 44 Jahren bzw. ab 70 Jahren können sich bei der Telefon-Serviceline unter 0800 500 181 oder online auf www.frueh-erkennen.at zum Vorsorgeprogramm anmelden. Bei Beschwerden, Krankheitsverdacht, in der Nachsorge nach einer Brustkrebserkrankung oder bei familiär erhöhtem Risiko kann der Arzt weiterhin unabhängig vom Alter jederzeit zur diagnostischen Mammografie zuweisen.
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