Chili lindert Schmerzen

Chili lindert Schmerzen

Wer an Schmerzen leidet, sollte öfter die scharfe Schote essen.

Neuropathische Schmerzen sind oft schwer in den Griff zu bekommen. Der Wirkstoff Capsaicin, der In Chili enthalten ist, bringt vielfach eine deutliche Erleichterung für die Betroffenen und belastet kaum mit Nebenwirkungen.

Capsaicin, der feurige Inhaltsstoff der Chili, heizt nicht nur dem Gaumen ein, sondern auch dem Schmerz. Immer mehr Studien attestierten dem Alkaloid eine sehr gute Wirksamkeit beim Kampf gegen Nervenschmerzen, die durch Verletzungen oder Erkrankungen von schmerzleitenden Fasern entstehen. "Das ist sehr erfreulich, denn die so genannten neuropathischen Schmerzen sind schwer in den Griff zu bekommen", sagt dazu ÖSG-Generalsekretär Prim. Univ.-Prof. Dr. Rudolf Likar, Leiter der Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin am Klinikum Klagenfurt und Leiter des Zentrums für Interdisziplinäre Schmerztherapie und Palliativmedizin anlässlich der 18. ÖSG-Schmerzwochen.

Chili als Pflaster

Neuropathische Schmerzen können brennend, elektrisierend, plötzlich einschießend sein oder sich als Taubheitsgefühle äußern. "Capsaicin bringt aber vielfach eine deutliche Erleichterung für die Betroffenen und belastet kaum mit Nebenwirkungen. Völlige Beschwerdefreiheit ist aber trotzdem oft kein realistisches Therapieziel", so Prof. Dr. Likar.
In der medizinischen Praxis zum Einsatz kommt Capsaicin als Pflaster: Die meisten aktuellen Studien haben die Wirksamkeit von Capsaicin-Pflastern mit hoher Wirkstoffkonzentration (8 Prozent) untersucht: Eine internationale Studie analysierte etwa die Behandlung von 43 Patienten, die an Neuralgien infolge einer Gürtelrose, Verletzung bzw. eines chirurgischen Eingriffs litten. Nach sieben bis 14 Behandlungstagen ging die Schmerzintensität um durchschnittlich 40 Prozent zurück. Der Schmerz an der behandelten Stelle verringerte sich mit 35 Prozent sogar um mehr als ein Drittel!

Chili macht glücklich

Die scharfe Schote punktet mit mehreren Vorteilen: So regt Chili den Stoffwechsel an, schützt das Herz durch eine Regulation des Cholesterins und des Blutflusses, senkt das Krebsrisiko dank vieler Antioxidantien, beugt Infekten vor und macht glücklich! Das liegt daran, dass das Gehirn die Schärfe der Chili nicht als Geschmack, sondern selbst als Schmerz empfindet. Zur Linderung werden fleißig Glückshormone freigesetzt!