Depressionen fördern Vorhofflimmern

Depressionen fördern Vorhofflimmern

Psychische Probleme schlagen sich häufig auf das Herz.

Depressive Menschen verfügen laut einer Studie der Aarhus University bei Vorhofflimmern über ein erhöhtes Risiko. Medikamente sind dem Team um Morten Fenger-Grøn zufolge nicht für das häufige Auftreten dieser Krankheit bei Depressiven verantwortlich. Laut dem Forschungsleiter ist allgemein bekannt, dass es eine Verbindung zwischen dem Geist und dem Herzen gibt.

Vorhofflimmern: 2030 bis zu 17 Mio. Betroffene in der EU

"Eine Depression geht dem Entstehen einer Erkrankung der Herzkranzgefäße voraus und verschlechtert die Prognose. Wir haben jetzt untersucht, ob es auch einen Zusammenhang zwischen Depressionen und dem Vorhofflimmern gibt", so Fenger-Grøn. Beim Vorhofflimmern handelt es sich um die am häufigsten auftretende Herzrhythmusstörung. Sie ist für 20 bis 30 Prozent aller Schlaganfälle verantwortlich. Zusätzlich steigert es das Risiko eines verfrühten Todes.

In Europa und den USA wird einer von vier Europäern mittleren Alters an einem Vorhofflimmern erkranken. Schätzungen gehen davon aus, dass es 2030 allein in der EU 14 bis 17 Mio. Betroffene geben wird. Jedes Jahr sollen 120.000 bis 215.000 neue Erkrankungen dazukommen. Zu den Symptomen gehören Herzklopfen, Kurzatmigkeit, Müdigkeit, Schmerzen im Brustbereich und Schwindelgefühle.

Antidepressiva senken Risiko leicht

Im Vergleich mit der allgemeinen Bevölkerung verfügten Patienten, die Antidepressiva einnahmen, im ersten Monat der Behandlung über ein 3,18-faches Risiko eines Vorhofflimmerns. Der Zusammenhang verringerte sich im Laufe der Zeit. Nach zwei bis sechs Monaten lag dieser Wert beim 1,37-fachen Risiko.

Nach sechs bis zwölf Monaten hatte er sich auf das 1,11-Fache verringert. Laut Fenger-Grøn stand die Einlösung eines Rezepts für Antidepressiva mit einem um das Dreifache erhöhten Risiko eines Vorhofflimmerns in Verbindung. "Die Abnahme legt nahe, dass die Behandlung das Risiko abschwächen könnte."
Das Risiko eines Vorhofflimmerns war im Monat vor der Einnahme der Antidepressiva sogar noch höher und lag beim 7,65-Fachen. "Das weist darauf hin, dass die Medikation an sich in keiner Verbindung mit dem Entstehen eines Vorhofflimmerns steht." Beim Bestehen von Depressionen gebe es, so der Experte, keinen Grund zur Befürchtung, dass die Einnahme von Medikamenten zu einem Vorhofflimmern führen kann. Die Forschungsergebnisse wurden im "European Journal of Preventive Cardiology" veröffentlicht.

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