Endlich mit dem Rauchen aufhören - so klappt es!

Endlich mit dem Rauchen aufhören - so klappt es!

Mediziner Dr. Ernest Groman vom Nikotin Institut Wien gibt Tipps, wie Sie die Sucht beenden können.

Die meisten RaucherInnen beginnen im jugendlichen Alter mit der Sucht – wenn sie anfangen, sich am Verhalten ihres Umfeldes zu orientieren. Dann wird das Rauchen schnell zur Gewohnheit, die bis ins Erwachsenenalter hinein besteht. Häufig wird Rauchen aber auch zum emotionalen Ausgleich genützt, etwa zur Selbstberuhigung bei Stress. Auch und gerade, wenn man schon seit vielen Jahren regelmäßig am Glimmstengel zieht, lautet die eindeutige Botschaft: Es ist nie zu spät, mit dem Rauchen aufzuhören. Und der beste Zeitpunkt ist immer jetzt. Wir haben den Mediziner Ernest Groman vom Nikotin Institut der Medizinischen Universität Wien gefragt, welche Strategien zum Aufhören die effektivsten sind.

Das Aufhören planen

Machen Sie sich das Aufhören so einfach wie möglich und planen Sie jetzt den besten Zeitpunkt. "Wenn am Wochenende noch eine Grillparty bevorsteht, an der viele Raucher teilnehmen, warten Sie diese noch ab", rät Gromann. Rechnen Sie damit, dass die ersten zwei bis drei Wochen des Aufhörens die schwierigsten sein werden. Anschließend hat sich der Körper schon an den Nikotinentzug gewöhnt und Sie haben das Ärgste überwunden.

Mit Entzugserscheinungen umgehen

Seien Sie darauf gefasst, dass in dieser ersten Zeit Entzugserscheinungen auftreten werden. "Diese kommen wellenförmig mehrmals am Tag und klingen relativ schnell wieder ab", sagt Groman. Wenn es Ihnen schwer fällt: Ersatzmedikamente wie Nikotinpflaster können diesen Übergang erleichtern.

Zigaretten verbannen

Entfernen Sie alle Zigaretten aus Ihrem Umfeld, sodass Sie weniger in Versuchung geraten. "Wer noch Zigarettenschachteln zuhause herumliegen hat, wird ständig an das Rauchen erinnert und greift auch schneller zu", sagt Groman. "Es ist also wichtig eine klare Entscheidung zu treffen und die Zigaretten zu verbannen."

Mit sozialem Druck umgehen

Rauchen ist in vielen sozialen Gruppen zum gemeinsamen Ritual geworden – zum Beispiel am Arbeitsplatz. "In Betrieben sind rauchfreie Büros eine große Hilfe, um mit dem Rauchen aufzuhören", sagt Groman. Wenn Sie diesen einen Kollegen haben, der Sie immer wieder zur Zigarette abholt oder Sie in Gruppen gemeinsame Rauchpausen pflegen, kommunizieren Sie klar, dass Sie das nicht mehr möchten.

Mit Aktivitäten ablenken

Langeweile und viel Zeit mit sich selbst zu haben ist ungünstig, wenn Sie mit dem Rauchen aufhören wollen. "Nehmen Sie das Vorhaben zum Anlass, um neue Aktivitäten zu entdecken, die Sie von Ihrem Verlangen ablenken" sagt Groman.

Alle Zeichen auf "gesund" stellen

Die beste und sinnvollste Ablenkung ist Sport: Wer sich körperlich anstrengt und sich selbst immer mehr auf einen aktiven, gesunden Lebensstil programmiert, wird immer weniger Lust auf kleine "Rauchgasvergiftungen" zwischendurch haben. Der Rauchstopp ist auch ein idealer Anlass, um die Ernährungsgewohnheiten zu hinterfragen und diese gegebenenfalls zu verändern. Wer jetzt vorrangig vitaminreiche, niedrigkalorische Lebensmittel zu sich nimmt, tut dem Körper und dem Wohlbefinden Gutes und verringert die Wahrscheinlichkeit, nach dem Rauch-Stopp zuzunehmen. "Diese Angst hält viele Menschen vom Aufhören ab", sagt Groman, "Sie ist aber großteils unbegründet, sofern man das Rauchen nicht im Übermaß mit Essen kompensiert."

Toleranz bei Rückschlägen

Wichtig ist auch: Seien Sie nicht zu streng mit sich. Wenn es zu Rückfällen kommt, ist das kein Grund, zu glauben, den Rauchstopp nie zu schaffen. Denn jeder Etappensieg ist ein Erfolg! "Die meisten Menschen brauchen mehrere Versuche", sagt Groman, "Entscheidend ist, es immer wieder zu probieren." Für manche sei es auch einfacher, langsam aufzuhören. "Dann kann man sich das Ziel setzen, einen Tag lang nicht zu rauchen, dann drei Tage, eine Woche, ein Monat usw.", so der Experte. Jeder könne für sich selbst herausfinden, was die bessere Variante ist.

Den großen Artikel über neue Alternativen zur Zigarette und zum Rauchstopp als Schadensbegrenzung lesen Sie in der Sommer-Ausgabe des Lust aufs LEBEN-Magazins!