Erster Bluttest auf Alzheimer in Sicht

Erster Bluttest auf Alzheimer in Sicht

Forschern ist es gelungen, Peptide im Blut zu bestimmen, die für Alzheimer charakteristisch sind.

„Der neue Bluttest könnte eine frühere und einfachere Diagnose der Alzheimer-Krankheit ermöglichen“, so Professor Richard Dodel, Demenz-Experte der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN). Derzeit gibt es noch kein Medikament, das den Ausbruch oder das Fortschreiten der Alzheimer-Krankheit aufhält. Patienten hätten deshalb noch keinen unmittelbaren Nutzen von dem Test, betont der Neurogeriater.


Der Test bestimmt mit hoher Genauigkeit β-Amyloid (Aβ), ein Eiweißbruchstück, das sich schon Jahrzehnte vor Ausbruch der klinischen Symptome im Gehirn von Alzheimer-Patienten ansammeln kann.
Aβ findet sich im Blut aber nur in sehr geringen Konzentrationen. Versuche, es dort mit Hilfe von Immunassays nachzuweisen und daraus auf die Konzentrationen im Gehirn zu schließen, hatten in der Vergangenheit zu nicht konsistenten Ergebnissen geführt. In der neuen Arbeit nutzten die japanischen und australischen Forscher eine Kombination aus Immunpräzipitation und Massenspektroskopie, die wesentlich genauer ist als die bisherigen Verfahren.
Getestet wurde die Zuverlässigkeit der Methode anhand zweier Gruppen von zusammen 373 Patienten, die in Japan bzw. Australien bereits mit anderen Methoden untersucht worden waren. Dabei konnte der neue Test mit hoher Zuverlässigkeit vorhersagen, ob die Studienteilnehmer Aß-Ablagerungen im Gehirn hatten oder nicht. Mit der Kombination zweier Quotienten für die verschiedenen Aß-Varianten erreichte die Vorhersagegenauigkeit 90 Prozent.