Gutes Bauchgefühl

Gutes Bauchgefühl

Eigentlich logisch: Die richtige Ernährung ist die Basis für einen gesunden Darm. Dennoch schlucken wir viel zu viel von jenen Dingen, die uns schaden. Schluss damit! Ein Experte verrät, wie Sie in sieben Schritten zu einem gesunden Darm kommen.

Darmprobleme und Allergien treten immer häufiger auf: „Schätzungen zufolge leidet die Hälfte aller Menschen oft oder zumindest gelegentlich unter Störungen im Verdauungstrakt“, sagt Mediziner Dr. Gerhard Wallner. Bei fast jeder zehnten Untersuchung wird eine glutenbedingte Schleimhautbelastung des Dünndarms festgestellt. Laktose-, Fruktose- und Histaminabbaustörungen nehmen rasant zu. So beugen Sie vor:


1. Achten Sie auf Ihre persönlichen Bedürfnisse: Was tut Ihnen gut, was bereitet Ihnen Probleme und was macht Sie müde? Nicht alles, von dem man hört, es sei gesund, ist es auch. Milch vertragen zum Beispiel nur relativ wenige Menschen gut. Die anderen bekommen davon Blähungen, Hautprobleme, Verstopfung oder Durchfall oder leiden an einer Schwächung des Immunsystems.

2. Vermeiden Sie, wo immer möglich, Lebensmittel, die Weizen enthalten. Weizen ist eine denaturierte Getreidesorte, die fast allen Menschen Probleme macht. Autoimmunprozesse wie Schilddrüsenentzündungen, Rheuma und Zöliakie haben hier ebenso ihren Ursprung wie Neurodermitis und Überwucherungen mit Candida.

3. Achten Sie auf die Qualität der Fette und Öle. Fette sind für den Menschen lebensnotwendig, eine strikte Vermeidung würde Probleme erzeugen. Verwenden Sie aber keine künstlich gehärteten Fette wie Margarine oder Streichfette. Diese führen zu Entzündungen der empfindlichen Darmschleimhaut. Hochwertige, kaltgepresste Öle aus Oliven und Ölsaaten sind die weit gesündere Alternative.

4. Überprüfen Sie Ihren Fleischverzehr. Fleisch ist nicht generell ungesund. Achten Sie aber darauf, ob Sie Fleisch auch gut verdauen können. 40 von 100 Menschen haben bei der Verdauung von tierischem Eiweiß Probleme, weil sie zu wenig Bauchspeicheldrüsensäfte haben. Die Folgen sind Blähungen, Durchfall und ein Fäulnismilieu im Darm. Diesen Menschen sei pflanzliches Eiweiß (gute Quellen sind etwa Bohnen, Nüsse, Erbsen oder Linsen) ans Herz gelegt.

5. Achten Sie auf genügend Ballaststoffe in Ihrer Ernährung – sowohl auf unlösliche wie Zellulose als auch auf die noch wichtigeren löslichen. Diese spielen eine bedeutende Rolle bei der Gesunderhaltung des Darms, leben doch die guten Darmbakterien davon. Wenn es viele dieser guten Bakterien im Darm gibt, ist die Schleimhaut geschützt und Fäulnisprozesse können nicht stattfinden. Verstopfung entsteht fast immer aus einem Mangel an löslichen Ballaststoffen und guten Darmbakterien. Lösliche Ballaststoffe befinden sich vor allem in Gemüse – teilweise auch in Obst; weniger in Brot, Nudeln, Reis und Kartoffeln.

6. Bevorzugen Sie warme Speisen. Der Darm liebt es, regelmäßig, aber nicht oft mit Nahrungsmitteln versorgt zu werden. Viele vertragen keine kalten Speisen und auch keine Rohkost; speziell Menschen, die zu Verstopfung neigen, sollten das beherzigen. Oft genügt es schon, die Lebensmittel für wenige Sekunden zu garen.

7. Verwenden Sie ausreichend Gewürze und Kräuter. Gewürze haben neben ihren geschmacklichen Eigenschaften auch eine wichtige Bedeutung für die Darmgesundheit. Bittere Stoffe und Kräuter helfen bei der Verdauung schwerer, fettreicher Kost. Mit Kräutern wie Oregano kann man zum Beispiel Pilze in Schach halten. Gegen alles ist ein Kraut gewachsen, heißt es auch im Volksmund.

Der Experte:

DR. GERHARD WALLNER, Facharzt für Allgemeinmedizin mit einer Spezialpraxis für Stuhldiagnostik und Darmsanierung in 1150 Wien. Info: www.darm-doktor.at

Rezepte und noch mehr Tipps finden Sie in der aktuellen Ausgabe von Lust aufs LEBEN (August 2017).