Alles im Fluss
Die Lymphdrainage ist eine medizinische Form der Massage, die bei Stauungen der Gewebsflüssigkeit angewandt wird. Wir zeigen, wie Sie die Technik selbst nutzen können – zum Entgiften, Entspannen und für straffere Haut.
1. Der richtige Druck
Sanft oder kräftig? Die Lymphgefäße sind klein und zart,
der Gegendruck in ihnen ist gering. Langsame, sanfte, kreisende Bewegungen sind deshalb ausreichend.
WICHTIG: Sie selbst sind der Gradmesser: Die Selbstdrainage soll nicht nur Faszien aktivieren und lösen und so den Lymphfluss verbessern, sondern sich auch gut anfühlen.
2. Die richtige Richtung
Massiert wird immer Richtung Körpermitte, um die angestaute Gewebsflüssigkeit zu den ausleitenden Organen (Blase und Nieren) zu befördern. Der Grund: Das Lymphsystem ist eine Art Einbahn. Massieren wir in die Gegenrichtung, kann das Lymphödem verstärkt werden – Schmerzen können auftreten.
3. Die richtigen Griffe
Führen Sie die folgenden Griffe am besten an Ihren Oberschenkeln durch. Setzen Sie sie in Kombination ein, um den bestmöglichen Effekt zu erzielen!
Der stehende Kreis:
Beide Hände werden flach auf gelegt und mit den Handflächen sanfte Kreise mit wenig Druck in die Abflussrichtung durchgeführt.
Der Schöpfgriff:
Die Daumen werden flach aufgelegt und die vier Fingerkuppen berühren die Haut. Nun massieren die Hände mit kreisenden Bewegungen.
Der Quergriff:
Ist eine Kombination aus stehendem Kreis (zentrumsnahe Hand, also jene, die näher an der Körpermitte ist) und Schöpfgriff (zentrumsferne Hand).
Der Fasziengriff:
Die Hand ist ausgestreckt und berührt den Oberschenkel mit der Fläche zwischen Daumen und Zeigefinger. Nun wird Druck ausgeübt und entlang der Lymphbahnen gearbeitet (in Richtung Körpermitte). Nicht zu fest drücken, da der Körper sonst Gegenspannung aufbaut und sich die kleinen Lymphgefäße verschließen!
4. Der richtige Ablauf
Bereiten Sie Ihren Organismus durch Bewegungs und Dehn- übungen auf die Lymphdrainage vor. Grundsätzlich arbeitet man sich vom Hals über den Rumpf hin zu den Extremitäten. Planen Sie im Anschluss an die Massage eine Ruhephase ein, in der Sie Ihren Körper mit einer guten Creme oder einem natürlichen Öl behandeln. So kann Ihr System gut „nacharbeiten“.
5. Passt die Massage zu mir?
Kontraindikationen sind akute Thrombosen, infektiöse Entzündungen, Herzinsuffizienz, bösartige Tumoren, krankhafte Hautveränderungen, Schilddrüsenüberfunktion und Veränderungen der Halsschlagader. Bei gesunden Menschen birgt die Lymphdrainage jedoch keinerlei Risiken.
Mehr über die Lymphdrainage lesen Sie in der Februar-Ausgabe des Lust aufs LEBEN-Magazins!