Mein Morgen mit Ayurveda

Mein Morgen mit Ayurveda

Über Nacht sammeln sich Stoffwechselrückstände im Körper an. Deshalb wird im Ayurveda viel Wert auf die Morgenroutine gelegt. Mit diesen drei Reinigungsklassikern können wir uns von Altem lösen und auf Neues einstellen – auf körperlicher und mentaler Ebene.

1. Zungenschaben

„Der Zustand unserer Zunge sagt über unsere Innenwelt und unseren Gesundheitszustand enorm viel aus“, weiß Medizinerin Scharfenberg. In der ayurvedischen Medizin wird die Zunge als obere Verlängerung des Magen­Darm­Traktes gesehen; Beläge gelten
als ausgeschiedene Giftstoffe des Körpers. Sie werden (ähnlich wie die Beläge auf den Zähnen) regelmäßig abgetragen. Die Folge: besserer Geschmackssinn, kein Mundgeruch; der Magen­Darm­Trakt wird auf die Verdauung vorbereitet. Und so geht’s: Setzen Sie den Zungenschaber (gibt’s in Drogeriemärkten) oder den Teelöffel hinten an der 2 Zunge an (Achtung, nicht zu weit hinten, sonst gibt es einen Würgereflex!) und ziehen Sie ihn mehrmals sanft bis zur Zungenspitze. Zwischendurch den Schaber kurz unter laufendes Wasser halten, um ihn zu reinigen. Mund anschließend mehrmals gründlich ausspülen!

2. Ölziehen

Am besten machen Sie das nach oder vor dem Zungenschaben – jedenfalls noch bevor Sie etwas trinken! Die Effekte: mildert Verfärbungen, stärkt das Zahnfleisch und bekämpft Mundgeruch. So geht’s: Einen Teelöffel Öl in den Mund nehmen und dieses kräftig hin­ und herbewegen (ähnlich wie bei einem Mundwasser). Ziehen Sie es durch die Zahnzwischenräume und machen Sie Kau­ bewegungen: Das bindet Giftstoffe in der öligen Substanz. Mindestens zehn Minuten lang (Sie können in der Zwischenzeit duschen, sich frisieren ...). Dann das Öl in ein Papiertuch spucken (nicht schlucken!) und im normalen Abfall entsorgen (der Umwelt zuliebe nicht über Toilette oder Waschbecken). Im Ayurveda wird dazu Sesamöl verwendet; es geht aber auch Leinöl. Nach dem Ölziehen werden die Zähne geputzt.
TIPP FÜR EINSTEIGER: Wenn es für Sie unvorstellbar ist, vor dem Frühstück die Zähne zu putzen (und nicht danach), können Sie als Zwischenlösung das Zungenschaben und Ölziehen vorher machen und die Zähne nach dem Essen putzen.

3. Warmes Wasser trinken

Feuchtigkeitsboost und Stoffwechsel­Turbo: Der morgendliche Griff zum warmen (!) Wasser regt die Verdauungssäfte an und verleiht uns Energie. Wer Abwechslung wünscht, kann das neutrale Wasser mit dem Saft einer halben Zitrone (wirkt im Körper säureausgleichend) anreichern – oder mit einer Stange Zimt (15 Minuten ziehen lassen): Das wärmt und desinfiziert – perfekt in der herbstlichen Erkältungszeit

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BUCHTIPP: Dr. Janna Scharfenberg: Ayurveda for life. Südwest, um € 18,50