Mikrobiom zeigt Ängste auf

Mikrobiom zeigt Ängste auf

Ängste und Depressionen zeigen sich auch in den Darmbakterien. Das fanden Forscher jetzt genauer heraus.

Forscher untersuchten Menschen mit ausschließlich Depression, solche mit ausschließlich Ängsten, und Betroffene mit Depression und Ängsten und verglichen deren Darmbakterien mit dem Mikrobiom gesunder Kontrollen. Unterschiede im Mikrobiom reflektierten Unterschiede der klinischen Präsentation. Betroffene mit Anhedonie, also Schwierigkeiten, Vergnügen oder Freude zu empfinden, wiesen häufiger mehr Bacteroides und weniger Clostridales im Darm auf. Dieses Muster entspricht weiteren neueren Studien zum Mikrobiom bei Depression und könnte zum besseren Verständnis der Pathologie beitragen.

Mikrobiota und Psyche stehen in Wechselwirkung

Verschiedene Studien konnten bereits Auffälligkeiten im Darmmikrobiom bei Depression zeigen. Um die Relevanz dieser Unterschiede besser zu verstehen, ist es notwendig, die Mikrobiota genauer zu charakterisieren und ihren Zusammenhang mit Ängsten und Depressionen zu analysieren. Dazu untersuchten Forscher nun Menschen mit ausschließlich Depression, solche mit ausschließlich Ängsten, und Betroffene mit Depression und Ängsten und verglichen deren Darmbakterien mit dem Mikrobiom gesunder Kontrollen.

10 gesunde Menschen im durchschnittlichen Alter von 33 Jahren (60 Prozent Frauen) und 60 psychiatrische Patienten nahmen an der Studie teil. Die Patienten litten entweder unter einer Depression komorbid mit Ängsten, ausschließlich unter Ängsten oder ausschließlich unter Depression.

Reduziertes Lustempfinden spiegelt sich im Mikrobiom wieder

Unterschiede im Mikrobiom reflektierten Unterschiede der klinischen Präsentation. Bacteroides und die Clostridium leptum-Untergruppe unterschieden sich signifikant zwischen den klinischen Kategorien. Mit einer statistischen Clusteranalyse identifizierten die Forscher zwei Cluster, die sich durch unterschiedliche Bakterienverteilungen auszeichneten. Anhand klinischer Charakteristika zeigten sich im Cluster 2 besonders erhöhte Anhedonie-Scores verglichen zu Cluster 1. Diese bakterielle Verteilung deutet demnach besonders auf Depression unabhängig von eventuellen Ängsten. Die Autoren berichten, dass umgekehrt mehr Bacteroides eher bei klinischen Ängsten zu finden waren.

Demnach könnten Unterschiede im Darmmikrobiom bei Depression oder Ängsten auch psychiatrisch erfassbare Korrelate haben. In dieser kleinen Studie wiesen Betroffene mit Schwierigkeiten, Vergnügen oder Freude zu empfinden, häufiger mehr Bacteroides und weniger Clostridales im Darm auf. Dieses Muster entspricht weiteren neueren Studien zum Mikrobiom bei Depression und könnte zum besseren Verständnis der Pathologie beitragen.

Quelle: DeutschesGesundheitsPortal.De