Achtung: Nur Kontaktlinsenpflege bietet Schutz vor Pilzen

Achtung: Nur Kontaktlinsenpflege bietet Schutz vor Pilzen

Eine neue Studie der Universität Würzburg zeigt, dass mangelnde Pflege bei Kontaktlinsen Pilzerkrankungen verursacht. Die Bundesinnung der Augenoptiker / Optometristen verrät, wie man das Auge davor schützt.

„Die optimale Pflege ist bei Kontaktlinsen wesentlich“ warnt Markus Gschweidl, Bundesinnungsmeister der Augenoptiker / Optometristen. Eine Studie der Universität Würzburg, publiziert im „Journal of Clinical Microbiology“, hat vor kurzem gezeigt, dass mangelnde Hygiene der Hauptauslöser für Pilzerkrankungen am Auge ist. Insgesamt 22 Fälle von Hornhaut-Infektionen durch Schimmelpilze wurden dabei untersucht.

„Wir sind froh, dass dieses wichtige Thema jetzt von der Wissenschaft bestätigt wird“, sagt Gschweidl. Schon lange haben die Augenoptiker / Optometristen davor gewarnt, beispielsweise Spülflüssigkeiten zu oft oder zu lange zu verwenden oder die Linsen länger als vorgeschrieben zu tragen.

Das sind die größten Kontaktlinsen-Sünden

Kontaktlinsen-„Sünden“ gibt es dabei viele: „Oft werden sie mit einem Pflegemittel behandelt, das gar nicht zum Kontaktlinsentyp passt. Oder es wird reines Wasser verwendet – oder die Linse gar in den eigenen Mund gesteckt“, schildert Gschweidl. Das alles kann zu gefährlichen Verunreinigungen führen.

„Auch die Lagertemperatur ist wesentlich – wir raten, im Sommer den kühlsten Ort in der Wohnung zu wählen.“ Je nach Packungsangabe sollten die Linsen bei Temperaturen von bis zu 25 Grad im Behälter gelagert werden. Bei zu hohen Temperaturen können sich Erreger entwickeln.
Auch die Reinigungsflüssigkeit sollte nicht direkter Sonne und zu großer Hitze ausgesetzt werden, da sonst ihre Wirksamkeit nachlässt. „Gerade bei so heißem Wetter, wie es in diesem Sommer öfter der Fall war, lassen einige ihre Linsen im Kühlschrank – das ist aber ebenfalls nicht zu empfehlen, da es den Linsen schadet.“

Packungsanweisung ernst nehmen

Wie lange die Linse durchgehend getragen wird, hängt ebenfalls von den Herstellerangaben ab. „Viele Menschen ignorieren die Anweisungen auf der Packung – diese birgt aber wichtige Hinweise, was die fachgerechte Pflege betrifft“, sagt Gschweidl. „Wichtig ist jedenfalls die Beratung über die richtige Pflege durch den Anpasser. Nur dann kann garantiert werden, dass Pflegemittel und Handhabung wirklich der Kontaktlinse entsprechen.“


Nicht bestätigen kann Gschweidl, dass weiche Kontaktlinsen an sich anfälliger für Pilzerkrankungen wären. Moderne, weiche Linsen aus Silikon-Hydrogelen haben beispielsweise bereits eine sehr hohe Sauerstoffdurchlässigkeit und dürfen je nach Linse durchaus auch über Nacht im Auge bleiben, ohne dass Probleme entstehen. „Aber weiche Kontaktlinsen bedürfen einer intensiven Pflege, das muss den Trägern klar sein.“

Wer ganz sichergehen will, kann auf Tageslinsen zurückgreifen. Sie sind die sicherste Lösung, weil sie nach einem Mal Tragen entsorgt werden.