Richtig heizen im Winter

Richtig heizen im Winter

Schleimhäute, Atmungsorgane und die Haut werden im Herbst und Winter durch zu trockene Raumluft – verursacht durch falsches Heizen – stark belastet. Prof. Dr. Robert Loewe, Oberarzt an der Universitätsklinik für Dermatologie der MedUni Wien, verrät Tipps für eine gesunde Haut in der kalten Jahreszeit.

Trockene und überheizte Luft beherrschen das Klima in Räumen während der Heizsaison. Nicht selten fällt die relative Luftfeuchtigkeit dabei unter 30 Prozent oder gar unter 20 Prozent. Gut für den Körper ist hingegen eine relative Luftfeuchtigkeit von 40 bis 60 Prozent. "Liegt diese dauerhaft darunter, leiden viele Menschen nicht nur an Reizungen der Atemwege und Augen, vor allem ihre Haut wird stark in Mitleidenschaft gezogen: Manche Menschen reagieren derart stark auf trockene Luft, dass ein Aufenthalt in diesen Räumen kaum ertragbar ist“, sagt Prof. Dr. Loewe, Oberarzt an der Universitätsklinik für Dermatologie der Medizinischen Universität Wien.

Der Mensch kann Feuchtigkeit und Temperatur der Luft auf dem Weg zur Lunge – ähnlich einer Klimaanlage – regulieren. Dennoch treten in der Heizsaison Beschwerden wie trockene Schleimhäute und Nasen sowie gereizte Augen vermehrt auf. Schuld daran ist nicht nur die trockene Raumluft, sondern auch die Tatsache, dass im Winter die Luftwechselrate geringer ist und damit die Staubbelastung steigt.

So heizen Sie richtig ein


1. Richtig lüften
Kurz – aber intensiv: Ein dauerhaft gekipptes Fenster kühlt das Mauerwerk nur unnötig aus und treibt die Heizkosten in die Höhe. Am besten ist es, stündlich für wenige Minuten zu lüften, indem man (gegenüberliegende) Fenster vollständig öffnet und so für einen kompletten Luftaustausch sorgt.

2. Luft befeuchten
Pflanzen, Badezimmer in die Wohnung entlüften, Wäsche zum Trocknen aufhängen, Luftbefeuchter aufstellen. All diese Maßnahmen sind geeignet, die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen. Dabei sollte man jedoch auf die Hygiene achten und mittels Hygrometer die Luftfeuchtigkeit im Blick haben. Denn: Auch zu feuchte Räume führen zu Problemen (Schimmelbildung)!

3. Bauweise beachten
Wer neu baut oder umfassend renoviert, sollte auf Baumaterialien und –stoffe setzen, die wärme- und feuchtigkeitsregulierend wirken. Hochwertige Ziegel, Kalk- bzw. Klimaputze und diffusionsoffenen Farben eignen sich hier besonders gut.

4. Auf die richtige Ernährung setzen
Auch unser Ernährungsverhalten kann trockener Luft entgegenwirken. Frisches Obst und Gemüse und vor allem ausreichend Flüssigkeit - wie Wasser oder Tee - füllen den Feuchtigkeitsspeicher der Haut auf.

5. Gemäßigt heizen
Mäßig heizen! Die Wohnraum- bzw. Büro-Temperatur sollte im Idealfall 20-22 Grad betragen. Wärmere Kleidung ist besser als überheizte Räume!
Weitere Informationen finden Sie auf der Plattform MeineRaumLuft.at