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Schnupfen schnell wieder loswerden

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Tut Gut: viel heiße Flüssigkeit, etwa in Form von Holunderblütentee.
Tut Gut: viel heiße Flüssigkeit, etwa in Form von Holunderblütentee.© Getty Images/ Rhienna Cutler©Getty Images/ Rhienna Cutler
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Wenn der Kopf wehtut und die Nase verstopft ist, wünscht man sich nur eines: dass man wieder Luft bekommt und die Erkältung möglichst rasch überstanden ist. Was dabei hilft? Etwas Geduld – und die richtigen Rezepte.

Es ist Gott sei Dank nur ein Schnupfen! Klar: Im Vergleich zur echten Grippe hat man es mit einer Erkältung noch relativ gut erwischt. Dennoch sind die Symptome mehr als lästig: Die Nase kribbelt, ist verstopft und wund; der Kopf brummt. Atmen geht nur noch über einen immer trockener werdenden Mund. Der Hals schmerzt, dann kommt oft Husten dazu.

Rhinoviren sind die häufigsten Auslöser eines Schnupfens – mehr als hundert verschiedene sind bekannt. Gerade einmal 30 Nanometer messen die Mikroorganismen – winzig im Vergleich zu anderen Krankheitserregern. Sie gelangen beim Niesen oder Husten in Form kleinster Tröpfchen in die Luft und werden eingeatmet. Und: Obwohl wir es geschafft haben, Lebewesen zu klonen, sind wir gegen Schnupfenviren immer noch machtlos – ein Mittel dagegen gibt es nicht.

Was es jedoch gibt, sind jede Menge Haus- und Hilfsmittel, die eine Erkältung erträglicher machen. So manche vom Schnupfen Geplagte sollen sich ja am liebsten in dicke Decken hüllen und froh sein, einmal Zeit zu haben, sich ohne Pause eine Netflix-Serie nach der anderen anzusehen. Was diese Menschen intuitiv richtig machen: dem Körper die nötige Ruhe gönnen. Mediziner raten: Bei den ersten Anzeichen einer Erkältung sollte man sich körperlich schonen, viel trinken sowie leicht und vitaminreich essen. Schließlich ist der Körper während einer Erkältung vor allem damit beschäftigt, die Krankheitserreger zu bekämpfen. Dazu braucht er genügend Energie – daher sollte man für Entspannung und ausreichend Schlaf sorgen.

Wirksame Hausmittel

Falls Ihnen „Dr. Netflix“ doch zu wenig wirksam ist, gibt es eine ganze Reihe an erprobten Hausmitteln, die bei Erkältungskrankheiten rasch Linderung versprechen: Gegen die anfänglichen Halsschmerzen etwa hilft neben Salbeitee auch Gurgeln mit Salzwasser. Dazu ½ Teelöffel Salz in einem Glas warmen Wassers auflösen und damit gurgeln. Ebenfalls gut: Halten Sie sich warm! Tragen Sie bei Halsschmerzen ein Tuch oder einen Schal um den Hals und achten Sie auf warme Füße. Diese eventuell mit einem Thermophor aufwärmen (Achtung: nicht bei Fieber!). Sind die Füße kalt, führt das zu einer schlechteren Durchblutung des ganzen Körpers, vor allem auch in den Schleimhäuten der Atemwege. So haben Erkältungsviren es leichter, sich weiter auszubreiten.

Seele und Schnupfennasen gleichermaßen gut tut die Hühnersuppe. US-Forscher konnten nun auch nachweisen, dass sie tatsächlich entzündungshemmend wirkt. Aber Achtung: Nur mit selbst zubereiteten Suppen kommt man schneller wieder auf die Beine – das gilt nicht für Fertigprodukte!

Heiße Flüssigkeit tut dem Körper nun generell gut: Insbesondere bei Schnupfen sollte viel Kräutertee getrunken werden. Holunderblütentee etwa wirkt schleimlösend und schweißtreibend. Ein beliebtes Erkältungsgetränk ist auch heiße „Zitronenlimonade“: Auf eine Tasse Wasser kommt der Saft einer halben Zitrone. Wer mag, süßt das (bereits auf etwa 40 °C abgekühlte!) Getränk mit Honig – dieser kann auch Halsweh und Husten lindern. Warme Bäder sind ebenfalls ein entspannendes Hausmittel bei Schnupfen und haben wohltuende Wirkung auf den ganzen Körper. Achten Sie aber darauf, dass Sie nicht länger als 15 Minuten im Wasser bleiben! Badezusätze mit ätherischen Ölen (wie Eukalyptus, Fichtennadel) verstärken die ­heilende Wirkung.

Sofern es die Erkältung zulässt und Sie kein Fieber haben, können Sie auch an die frische Luft gehen und langsame Spaziergänge unternehmen. Sanfte Bewegung kurbelt den Kreislauf an und stärkt auch das Immunsystem. Sorgen Sie zwischendurch aber immer wieder für ausreichend Ruhepausen, um die Genesung zu unterstützen. Wem Spaziergänge zu anstrengend sind: Lüften Sie zumindest Ihre Wohnräume regelmäßig, um die verbrauchte und virenhaltige Luft auszutauschen. Durchzug jedoch vermeiden!

Hilfe, meine Nase ist verstopft!

So unangenehm ein Schnupfen ist – tatsächlich handelt es sich dabei um eine gesunde Abwehrreaktion des Körpers. Die Nase möchte sich gegen die Vielzahl an Erregern und Viren wehren und beginnt zu arbeiten: Um mit den Eindringlingen fertigzuwerden, wird die Schleimhaut stärker durchblutet. So können die körpereigenen Abwehrzellen, die sich im Blut befinden, schneller dorthin gebracht werden, wo sie gebraucht werden. Dies führt zu einer Anschwellung der Schleimhaut und wird als „verstopfte Nase“ wahrgenommen. Um die Erreger abtransportieren zu können, wird mehr Sekret gebildet. Die Nase kribbelt und brennt, das Atmen fällt schwer. Ganz falsch: versuchen, sich die Nase heftig zu putzen. Denn dadurch können die krankmachenden Erreger in die Nasennebenhöhlen gelangen und dort eine Entzündung hervorrufen. Besser: Beim Naseputzen immer ein Nasenloch zuhalten und das andere schnäuzen. Am sichersten wäre es, sich die Nase nur abzuwischen und gar nicht zu schnäuzen.

Eine gute Möglichkeit, die Nase freizubekommen, sind Inhalationen mit Wasserdampf. Der Dampf befeuchtet die Atemwege und verflüssigt verdicktes Sekret. Für Kinder sind Wasserdampf-Inhalationen jedoch weniger geeignet: Zu groß ist die Gefahr von Verbrennungen. Mit Nasenspülungen lassen sich die Schleimhäute gut pflegen. Sie dienen aber eher als Vorbeugemaßnahme. Ist ein akuter Infekt schon da, kann die Nasen­dusche die Erreger in die Nasennebenhöhlen verteilen und dadurch eine Verschleppung des Infekts begünstigen.

Eine schnell wirksame Maßnahme, um die bei Schnupfen angeschwollenen Schleimhäute abschwellen zu lassen, sind Nasentropfen oder -sprays. Und das nicht nur, um das subjektive Wohlbefinden zu steigern, sondern auch aus therapeutischer Sicht: Wird der mit Erkältungsviren angereicherte Schleim nicht in Richtung Rachen abtransportiert, da die Flimmerhärchen aufgrund der Anschwellung nicht arbeiten können, besteht die Gefahr, dass sich die Infektion auf die Nasennebenhöhlen ausbreitet.

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