Schützt Kaffee vor Corona?

Schützt Kaffee vor Corona?

Eine neue Studie gibt Hinweise, dass das Koffeingetränk als vorbeugende Maßnahme zum Infektionsschutz dienen könnte

Könnte der Konsum einer Tasse Kaffee ein wirksames Mittel sein, um sich vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus zu schützen? Was für die Praxis bisher noch nicht nachgewiesen ist, ist jedenfalls aus Sicht der chemischen und biochemischen Forschung plausibel und sogar wahrscheinlich: Forscher der Jacobs University konnten experimentell – also im Labor – zeigen, dass die chemische Verbindung, die in Kaffee vorkommt, die Interaktion zwischen dem SARS CoV-2-Spike-Protein des Corona-Virus und dem ACE-2 Rezeptor, der Andockstelle für das Virus an der menschlichen Zelle, hemmt.

Eine Tasse Kaffee soll schon wirken

Eine reguläre Tasse Filterkaffee – im Laborsetting umfasst sie exakt 200 Milliliter – enthält etwa 100 Milligramm dieser 5-Caffeoylchinasäure. Versuche im Labor zeigten, dass diese Konzentration hoch genug ist, um das Andocken des Spike-Proteins an den ACE-2-Rezeptor – und so auch den Infektionsprozess – zu hemmen. Um diesen Vorgang auch für die Praxis und damit für unseren Alltag zu belegen, bedarf es weiterer Studien.

Auch um festzustellen, wie lange die hemmende Wirkung unseres geliebten Koffeingetränks anhält, braucht es weitere Untersuchungen. „Als Chemiker/-innen können wir für die Praxis zwar nicht beantworten, ob Kaffeetrinken wirklich als vorbeugende Maßnahme zum Infektionsschutz dienen könnte. "Aber wir können sagen, es ist plausibel“, so Kuhnert. „Dass Kaffee auch andere positive Wirkungen hat, ist gut nachgewiesen“, sagt der Chemiker. So leiden regelmäßige Kaffeetrinker/-innen seltener an Diabetes Typ II, dafür sei die wissenschaftliche Evidenz sehr gut.

Weitere Studien folgen

Das Forscher-Team musste auch eine neue Technik zur Messung entwickeln: die sogenannte Differenzielle Scanning Fluorimetry oder Nano-DSF. In einem nächsten Schritt werden die Erkenntnisse zur Wechselwirkung zwischen Kaffee und dem Corona-Virus nun an Forschenden aus der Psychologie sowie der Sozialwissenschaft übermittelt: „Durch epidemiologische Studien könnte man etwa feststellen, ob sich regelmäßige Kaffeetrinker/-innen häufiger oder seltener mit Corona infizieren“, so Forschungsleiter Professor Dr. Nikolai Kuhnert. Auch Zusammenhang und Auswirkungen auf Long Covid wird dabei in den Blick gefasst.
Quelle: DeutschesGesundheitsPortal.De