Soll man im Winter Südfrüchte essen?

Südrüchte sind nicht nur reich an Vitamin C.

Südrüchte sind nicht nur reich an Vitamin C.

Ein Thema – zwei Meinungen.

Notwendig sind Südfrüchte für eine ausgewogene Ernährung zwar nicht, doch gerade im Spätherbst und Winter bringen sie eine willkommene Abwechslung zum sehr überschaubaren heimischen Obstangebot an (Lager-)Äpfeln und Birnen.

Vor allem für ihren Vitamin-C-Gehalt sind Südfrüchte bekannt. Die Früchte aus fernen Ländern können aber weit mehr. Orangen liefern beispielsweise Magnesium und Folat, Mangos gelten als Vitamin-A-reich und Bananen sind gute Quellen für Magnesium und Vitamin B6. Jede Menge Vitamine und Mineralstoffe stecken jedoch auch in regionalem, saisonalem Wintergemüse wie Kohl, Erdäpfeln, Kürbis, Karfiol, Spinat, Roten Rüben, Zwiebeln oder Lauch. So ist der Vitamin-­C-Gehalt von Sauerkraut vergleichbar mit jenem von Ananas, und Grünkohl enthält ungefähr so viel Vitamin C wie Grapefruits.

Der Duft von Mandarinen und Orangen, vor allem in Kombination mit Zimt und Nelken, weckt bei so manchem auch die Vorfreude auf die Weihnachtszeit. Gemeinsam mit Nüssen und Äpfeln sind Mandarinen zudem nicht aus einem traditionellen Nikolosackerl wegzudenken.

Die Expertin

Mag. Mariella Lahodny-Bothe, MSc, Ernährungswissenschafterin und Food-Stylistin in Wien. Web: www.bubblefoods.at

Mag. Mariella Lahodny-Bothe

Mag. Mariella Lahodny-Bothe

In der TCM (der Traditionellen Chinesischen Medizin) werden Nahrungsmittel nach ihren thermischen Wirkungen auf den Organismus betrachtet. Im Zentrum steht dabei das Pflegen und Stärken der Verdauungskraft (der „Mitte“), um aus der Nahrung Energie zu gewinnen und so das Immunsystem zu stärken. Dafür ist Wärme notwendig, daher sollte man zu jeder Jahreszeit vorwiegend warme, gekochte Speisen essen. Das gilt natürlich vor allem im Winter!

Südfrüchte sind thermisch kalt, kühlen also den Körper, was an heißen Sommertagen wünschenswert sein mag, im Winter aber vermieden werden sollte – es ist draußen schon kalt genug! Nicht umsonst ist der Winter die Zeit für herzhafte Speisen, Eintöpfe und (Kraft-)Suppen. Südfrüchte und Rohkost daher lieber nur in geringen Mengen verzehren und zu heimischem Gemüse und Obst (am besten in Form von Kompotten) greifen.

Ideal ist jetzt alles aus der Kraut- und Kohlfamilie (DIE Vitamin-C-Quelle im Winter!); weiters Wurzelgemüse, Kürbis, Äpfel oder Birnen. Bedienen Sie sich auch aus der Gewürzkiste und verwenden Sie wärmende Aromen wie Fenchel, Kümmel, Liebstöckel, Rosmarin, Thymian, Kardamom, Zimt und frischen Ingwer.

Die Expertin:

Mag. Doris Brenner, TCM-Ernährungs- und Gesundheitsberatung, Shiatsu-Praxis Aldea, Lederergasse 23, 1080 Wien. www.taoliving.at

Mag. Doris Brenner

Mag. Doris Brenner