Brokkoli-Gegner oder Kaffee-Fanatiker?

Brokkoli-Gegner oder Kaffee-Fanatiker?

Die einen finden Kohlsprossen und Grapefruit ungenießbar, die wiederum anderen lieben Bitteres. Manche bevorzugen extra Schlagobers auf ihrem Schokokuchen, andere verziehen schon bei süßen Fruchtsäften das Gesicht. Ein Viertel aller Menschen empfindet Geschmacksrichtungen besonders intensiv – dabei handelt es sich um Super-Taster. Weitere 25 Prozent wiederum empfinden wenig Geschmack – die Non-Taster. Die übrige Hälfte der Bevölkerung gilt als Normal-Schmecker. Gehören Sie zu den Super- oder Non-Tastern? Erfahren Sie es jetzt:

Super-Taster versus Non-Taster
Eine wichtige Rolle bei der Unterscheidung von Super-Tastern und Non-Tastern ist die unterschiedliche Wahrnehmung der Bitterstoffe Phenylthiocarbamid (PTC) und Propylthiouracil (PROP). In den 1990-er Jahren experimentierte die US-amerikanische Psychologin Linda Bartoshuk mit der PTC-ähnlichen Substanz Prophylthiouracil (PROP). Bei jedem vierten Teilnehmer löste diese heftiges Unbehagen aus. Andere nahmen keinen Geschmack wahr. Zudem wiesen sehr sensible Koster eine hohe Anzahl an pilzförmigen Geschmacksknospen (Pilzpapillen) auf, durch welche sie Geschmäcker intensiver wahrnahmen. Die unterschiedliche Reaktionen auf Geschmacksrichtungen wirkt sich auch auf das Essverhalten aus – wer kennt nicht die typische Spinat-Phobie bei Kindern oder pingelige Esser?


Alles, nur kein Brokkoli!
Super-Taster nehmen Bitterstoffe um einiges intensiver wahr als andere. Betroffen sind vor allem Frauen aus dem asiatischen, afrikanischen und südamerikanischen Raum. Für diese ist Zucker süßer, Natrium salziger und Bitterkeit nahezu unerträglich. Ob Super-Schmecker nun gesünder leben ist fragwürdig: Zwar verzichten sie eher auf fetthaltige und süße Speisen – gleichzeitig aber auch auf gesunde Vitamin-Lieferanten wie Kohl, Grapefruit oder Brokkoli. Fatburner-Gewürze wie Chili empfinden Super-Taster ebenfalls unangenehm intensiv, dafür tendieren sie zu einem höheren Salz-Konsum. Das in Salz enthaltene Sodium hemmt zwar die Bitterkeit – wirkt sich aber schädlich auf Nieren und Herzgesundheit aus. Wir haben einige Tipps für Super-Taster:
1. Anstatt Salz kann auch ein Schuss Olivenöl helfen, die Bitterkeit zu hemmen.
2. Kürbis und Süßkartoffeln sind tolle Alternativen für Brokkoli-Gegner. Diese schmecken leicht süßlich und sind Fitmacher für Ihr Herz.
3. Peppen Sie Ihr Bitter-Gemüse auf: Probieren Sie doch mal Brokkoli-Püree oder Kohlsprossen mit Cranberries und Mandeln!
4. Decken Sie Ihren Vitamin-C-Haushalt mit Orangen oder Pomelo. Diese sind weniger bitter – trotzdem wahre Vitaminbomben!

Je süßer, desto besser?
Etwa ein Viertel aller Menschen besitzt weniger Geschmacksknospen – sie gehören zu den Non-Tastern. Betroffene nehmen Geschmäcker längst nicht so intensiv wahr, wie Super- oder Normal-Schmecker. Daher brauchen Nicht-Schmecker zusätzliche Geschmacks-Träger: Mehr Würze, Fett und Zucker. Erhöhtes Körpergewicht, Karies und Herzkrankheiten sind die Folge. Da sie Bitterstoffe nicht so intensiv wahrnehmen, neigen diese auch zu einem höheren Kaffee-, Nikotin- und Alkoholkonsum als Super-Schmecker. Hier einige Tipps für Non-Taster, um Geschmäcker zu intensivieren:
1. Thymian, Rosmarin und Basilikum geben Gemüse-Gerichten einen intensiveren Geschmack und sind ein Pluspunkt für Ihr Immunsystem.
2. Kümmel zu Kartoffeln oder Kraut gibt Geschmack und enthält Omega-3 Fettsäuren.
3. Dill und Kren eignen sich hervorragend zum Würzen von Fisch-Gerichten.
4. Fett ist Geschmacksträger – Greifen Sie anstatt Butter lieber zu Oliven- oder Kokosöl.