Macht ein hoher Handy- und Tabletkonsum dick?

Macht ein hoher Handy- und Tabletkonsum dick?

Jugendliche, die mehr als fünf Stunden täglich vor Handy und Tablet verbringen, sind häufiger übergewichtig, wie US-Forscher nun herausgefunden haben.

Zu viel Zeit mit Handy und Tablet zu verbringen, könnte mit dafür verantwortlich sein, dass Jugendliche dick werden, haben Wissenschafter der Harvard T.H. Chan School of Public Health in Boston herausgefunden.

In Studien haben Teenager, die mehr als fünf Stunden am Tag vor diesen verbracht haben, ein 43 Prozent höheres Risiko übergewichtig zu werden als Gleichaltrige, die gar kein Smartphone oder Tablet verwenden.

In den USA verbringt einer von fünf Teenagern mehr als fünf Stunden am Tag mit Smartphone, Tablet, Computer und Videospielen, während nur jeder zwölfte Jugendliche dieselbe Zeit vor dem Fernseher verbringt. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung in Deutschland geht davon aus, dass ca. 14 Prozent der 14- bis 24-Jährigen ein problematisches und etwa 2,5 Prozent dieser Altersgruppe ein abhängiges Internet-Verhalten zeigen. Für Österreich werden ähnliche Zahlen angenommen.

Die Studienautoren warnen aber vor falschen Rückschlüssen. Eltern sollten aber auf jeden Fall ein Auge auf einen übermäßigen Medienkonsum werfen.

Hilfe und Beratung

Als Warnsignale für ein problematisches Verhalten gelten folgende Anzeichen laut dem Öffentlichen Gesundheitsportal Österreichs:

• Das Kind verbringt viel Zeit vor Rechner und/oder im Internet. Es hat keinen Überblick, wann es begonnen hat und kann nicht aufhören.

• Der Computer bzw. das Internet dominieren die Gefühle, Gedanken und das Verhalten des Kindes.

• Das Kind ist häufig traurig, gestresst oder aggressiv und benutzt den Computer bzw. das Internet, um diese Gefühle abzubauen. Bedenken Sie: Mediennutzung kann ein Hinweis für Probleme sein, muss nicht aber unbedingt die Ursache sein.

• Aggressivität, Frust und Ungeduld sind typische Anzeichen, wenn einmal kein Computer da ist oder das Kind beim Spielen/Surfen gestört wird.

• Hobbys wie Musizieren, Lesen, Sport werden immer seltener ausgeübt und machen keinen Spaß.

• Virtuelle Freundschaften erscheinen wichtiger als jene im echten Leben. Treffen mit anderen Kindern werden seltener.

• Das Einschränken von Computerspielen und Internet-Konsum scheitern am Widerstand des Jugendlichen.

Hilfe finden betroffene Eltern in diesen Fällen bei Familienberatungsstellen und der Medien- und Jugend-Info des Bundesministeriums für Familien und Jugend.

Familiencoach Dr. Martina Leibovici-Mühlberger erklärt im Interview, wie man Kindern Medienkompetenz beibringt.