Gesund durch den Sommer

Gesund durch den Sommer

Krafttanken in der Sonne, Schwimmen im Meer, Picknicken mit Freunden: Wer freut sich nicht darauf? Doch ausgerechnet in der schönsten Zeit des Jahres vermiesen vielen Menschen typische Sommerleiden wie Hitzekopfschmerzen die Laune. Heuer nicht! Wir baten Mediziner um Vorbeuge- und SOS-Tipps.

So beugen Sie vor:

Ursache ist meist ein Flüssigkeitsmangel. Daher: Bei Hitze pro 25 Kilo Gewicht mindestens 1 Liter Wasser, Tee oder mit Wasser verdünnte Fruchtsäfte pro Tag trinken.
Auf zu kalte Speisen (Eis) und Getränke besser verzichten: Der Kältereiz am hinteren Gaumen führt zu einer plötzlichen Engstellung der Gefäße und in Folge zu intensiven Schmerzen im vorderen Kopfbereich.

Helles, weißes Licht (wie etwa am weißen Sandstrand) kann über die Augen intensiv das Gehirn reizen und zu Spannungskopfschmerzen oder Migräne führen. Daher: Augen mit Hut und Sonnenbrille schützen!

Parfum sparsam dosieren: Bei Hitze entwickeln sich Duftstoffe stärker und können über die Nase das für Kopfweh zuständige Nervensystem aktivieren.

Das hilft im Akutfall:

In den Schatten gehen und Kopf kühlen. Hilfreich: ein Coolpack aus dem Tiefkühler in ein Handtuch einschlagen und in den Nacken legen.
Ein paar Tropfen Pfefferminzöl auf Schläfen und Nacken tupfen!
Trinken Sie eine Tasse Espresso (ungesüßt) mit einer halben ausgepressten Zitrone! Durch das Koffein wird die Bildung eines Enzyms verhindert, das bei der Schmerzübermittlung eine Rolle spielt.

Tipp aus der TCM: Massieren Sie den Akupressurpunkt in der Nackenmitte an der Schädelbasis ein bis zwei Minuten lang. Das stabilisiert den Kreislauf und hilft so gegen die Hitzebeschwerden.
Auch ein Topfen-Umschlag kühlt: Einfach etwas Topfen auf ein sauberes Tuch geben, einschlagen und auf die Stirn legen.
Wenn Sie zu Medikamenten greifen, dann möglichst frühzeitig: Empfehlenswert sind Tabletten mit den Wirkstoffen Acetylsalicylsäure, Paracetamol und Ibuprofen. Gut geeignet sind auch Kombinationspräparate mit Acetylsalicylsäure und Koffein oder Paracetamol und Koffein.

Kirschen essen! Forscher haben herausgefunden, dass der Verzehr von etwa 20 Früchten ähnlich gut wirkt wie eine Schmerztablette. Für die Wirkung sollen die roten Farbstoffe (Anthocyane) verantwortlich sein.

Homöopathie:

Belladonna (= Atropa belladonna, Tollkirsche) ist hilfreich bei pochenden Kopfschmerzen, die sich durch Erschütterung und Lärm verschlechtern. Es besteht ein Völlegefühl im Kopf mit Pulsieren und Hitze; Belladonna ist eine klassische Arznei bei „Sonnenstich“.

Glonoinum (= Nitroglycerin): Die Kopfschmerzen treten oft gemeinsam mit Schwindel auf, die Schmerzqualität ist pulsierend, synchron mit dem eigenen Pulsschlag.

Die Experten:

Dr. Ilse Fleck-Václavik ist Ärztin für Allgemeinmedizin und Homöopathie in 2380 Perchtoldsdorf, Donauwörtherstraße 20/1. Tel.: +43 1 8672420.
Info: www.kraftdesheilens.at

Dr. Ilse Fleck-Václavik

Dr. Ilse Fleck-Václavik

Dr. Doris Gapp ist Ärztin für Allgemeinmedizin in 1010 Wien, Laurenzerberg 2.
Tel.: +43 1 5333654.
Info: www.womanandhealth.at

Dr. Doris Gapp

Dr. Doris Gapp

Weitere Tipps und Tricks bei typischen Sommerleiden stehen in der aktuellen Ausgabe von Lust aufs LEBEN (Juni 2017).