Wundermittel Weizengras
Frischen Weizengrassaft gibt es nur selten zu kaufen
Schöne Haut, starke Immunabwehr, Anti-Aging-Mittel: Das grüne Superfood wird als Alleskönner gehypt. Zu Recht? Der Check!
Was ist Weizengras überhaupt?
Botanisch gehört es zur Familie der Süßgräser und ist – im Gegensatz zum Weizenkorn – glutenfrei. Als Lebensmittel wurde es Überlieferungen zufolge bereits im antiken China verzehrt. Verwendet werden die jungen, knallgrünen Halme des Weizens. Im Handel erhältlich ist überwiegend Weizengraspulver, das aus getrockneten Halmen hergestellt wird. Frisches Weizengras oder frischen Weizengrassaft gibt es nur selten zu kaufen. Man kann Weizengras aber selbst auf der Fensterbank oder auf dem Balkon anbauen.
Warum heißt es auch „grünes Blut“?
Weizengras besteht zu mehr als 70 Prozent aus dem grünen Pflanzenfaserstoff Chlorophyll. Als Verwandter des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin fördert es die Blutbildung und wirkt blutdrucksenkend. Zudem regt es den Organismus zur Entgiftung an.
Hält Weizengras jung?
Die grünen Weizenkeime enthalten mehr als 20 essenzielle und nicht-essenzielle Aminosäuren, welche fast alle Stoffwechselvorgänge im Körper regeln (so z. B. Lysin und Tyrosin, welche die Zellalterung verlangsamen). Aber: Kein Nahrungsmittel per se kann Alterungsprozesse stoppen.
Ist Weizengras bekömmlich?
Frisches Weizengras schmeckt leicht bitter und kann in der Küche wie Kräuter verwendet werden – also kleingeschnitten in Salaten, Suppen oder im Smoothie. Der Verzehr größerer Mengen roh ist aufgrund des hohen Anteils unverdaulicher Pflanzenfasern nicht für jeden empfehlenswert. Es kann unter Umständen zu Magen- oder Darmproblemen kommen.
Wie gesund ist Weizengras wirklich?
Es kann durchaus zu einer insgesamt gesunden Ernährung beitragen. Immer wieder hört man von Gesundheitsversprechen, die suggerieren, Weizengras könne vor Krankheiten schützen oder diese heilen (wie etwa Brustkrebs). Das ist wissenschaftlich nicht belegt. In einigen Bereichen gibt es allenfalls vorsichtige Hinweise auf positive Effekte (etwa bei Entzündungen der Darmschleimhaut). Eine Therapie ersetzen kann Weizengras aber auf keinen Fall.
Was Ernährungswissenschafter zu Weizengras sagen, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe von Lust aufs LEBEN (Juli 2017).