8 Fakten, die Sie garantiert noch nicht über Kaffee wussten
Ernährungswissenschafterin Monika Masik aus Wien klärt über unser Lieblingsgetränk auf.
Lust aufs LEBEN:
Wann ist der beste Zeitpunkt für Kaffee?
Monika Masik:
Koffein erhöht den Cortsolspiegel in Ruhephasen, aber ganz besonders in stressigen Phasen. Der körpereigene Cortisolspiegel ist in der Früh aber am höchsten. Deswegen wäre es empfehlenswert den ersten Kaffee ca. ab 09.30 zu genießen und am Nachmittag ab 13.30 bis 17.00 Uhr, wenn der Cortisolspiegel seinen Tiefpunkt erreicht. Der Koffeinschub bringt das Gefühl von mehr Energie, Motivation zu arbeiten und eine bessere Stimmung.
Lust aufs LEBEN:
Wie sollte man ihn am besten trinken?
Monika Masik:
Am besten wäre es, den Kaffee pur zu genießen, denn das setzt sich der Autophagieprozess in Gang, der normalerweise nur bei Fastenkuren oder beim intermettierende Fasten entsteht. Autophagie bedeutet "Selbstreinigungsprozess der Zelle". Alte Zellen werden abgebaut, dafür entstehen neue gesunde Zellen. Ausgelöst wird dieser Prozess 1-4 Stunden nach dem Genuss von Kaffee durch die im Kaffee enthaltenen Polyphenole. Tierisches Eiweiß wie Milch im Kaffee zerstört jedoch diesen Vorgang. Ein Tipp wäre in der Früh bzw. Vormittag den Kaffee schwarz zu trinken oder diesen mit pflanzlichen Milchalternativen wie Mandel, Kokos oder Haferdrink zu genießen, da dann der Körper auch über auch in der Nacht im Fastenmodus war.
Lust aufs LEBEN:
Kann Kaffee auch Kopfweh oder müde machen?
Monika Masik:
Wenn man sehr viel und starken Kaffee täglich trinkt, tritt ein Gewöhnungseffekt ein. Auf den Koffein-Kick will man nicht mehr verzichten. Das kann aber dazu führen, wenn man auf den Kaffee verzichten will Kopfschmerzen entwickeln kann und müde wird. Diese Symptome sollten aber nach 2 Tagen verschwunden sein.
Lust aufs LEBEN:
Gibt es eine Sorte, die bekömmlicher ist?
Monika Masik:
Einer behauptet, Kaffee belastet seinen Magen, ein anderer meint, seine Verdauung ist dadurch besser. Je nach Kaffeesorte, Röstung oder Zubereitungsart sind mehr oder weniger Säuren enthalten, auf die sensible Menschen regieren können. Deswegen können z.B. Refluxpatienten empfindlich auf Kaffee reagieren. Mein Tipp: Unterschiedliche Kaffeesorten ausprobieren, um die beste Verträglichkeit für sich herauszufinden.
Lust aufs LEBEN:
Wie viele Tassen sollten wir maximal am Tag zu uns nehmen?
Monika Masik:
Gesundheitlich unbedenklich sind 400 Milligrammm Koffein über den Tag verteilt, das entspricht 4 bis 5 Tassen. Vorausgesetzt, man ist gesund. Dabei müssen natürlich auch die Größe der Tasse und die Kaffeesorte berücksichtigt werden.

Expertin Monika Masik
Lust aufs LEBEN:
Wann ist der letzte Zeitpunkt vor dem Schlafengehen?
Monika Masik:
Die Wirkung von Koffein ist sehr vom Gewöhnungseffekt und der Menge abhängig. Jeder Mensch hat eine individuelle Koffeintoleranz. Der eine kann Kaffee auch nach dem Abendessen genießen. Andere wiederum merken die Wirkung kaum. Das heißt, der Effekt von Kaffee auf den Schlaf ist von Mensch zu Mensch individuell. Menschen, die regelmäßig Kaffee trinken, reagieren weniger sensibel und spüren keinen negativen Einfluss auf abendlichen Kaffeegenuss. Weiters spielt auch das Alter eine gewisse Rolle. Der Schlaf jüngerer Menschen ist oft besser als der Schlaf älterer Menschen. Vorsichtig sollten auch Personen sein, die unter Herzrhythmusstörungen oder Blutdruckproblemen leiden. Deswegen wäre es für diese besser, den Kaffeegenuss nur bis Nachmittag bzw. 5 Stunden vor dem schlafen gehen zu genießen oder auf entkoffeinierten Kaffee umzusteigen.
Lust aufs LEBEN:
Warum wird Wasser zum Kaffee serviert?
Monika Masik:
Das berühmte Glas Wasser zum Kaffee ist nicht, weil Kaffee entwässert. Es hat den Zweck, dass die Geschmacksknospen im Mund wieder für den nächsten Schluck vorbereitet sind.
Kaffee darf ohne Bedenken zur Flüssigkeitsbilanz dazugezogen werden, sofern nicht mehr als drei Tassen getrunken werden (ca. 300 ml).
Lust aufs LEBEN:
Was empfehlen Sie eher: Kaffee oder Tee?
Monika Masik:
Grünteetrinker wirken bei Stresssituationen relaxter als Kaffeetrinker und nehmen diese einfacher an. Deswegen sind koffeinhaltige Getränke wie Kaffee nicht empfehlenswert. Sie wirken zusätzlich aktivierend und erhöhen die Herzfrequenz. Empfehlung bei Stresssituationen: nicht mehr als zwei Tassen konsumieren. Besser als Kaffee wäre Grüntee (enthält Tein), da der Cortisolspiegel nicht so stark ansteigt und er auch schneller den Ausgangswert erreicht.
Weitere Informationen:
Mag. Monika Masik
Sechskrügelgasse 12, 1030 Wien
Bachgasse 12, 2340 Mödling
+43 676 508 47 29
www.masik.at