Vorsicht: Fast Food macht dumm!
Fettreiches Essen stört die Reifung eines Teils der Hirnrinde bei Heranwachsenden, wie Forscher der ETH Zürich jetzt herausgefunden haben. Die Folgen zeigen sich im Erwachsenenalter, denn es drohen Defizite bei Lernprozessen, der Persönlichkeit und der Impulskontrolle.
Die Studienergebnisse ergaben sich aus einem Experiment mit Mäusen: Heranwachsende und erwachsene Tiere wurden entweder mit extrem fettreicher oder mit normaler Nahrung gefüttert. Dabei enthielt das fettreiche Futter große Mengen an gesättigten Fetten (z.B. in Fastfood, Wurstwaren, Butter).
Nach vier Wochen kam heraus: bei den jungen Mäusen, die fettreiches Essen zu sich nahmen, traten (noch vor einer Gewichtszunahme) erste kognitive Defizite auf. Diese Mängel konnten bei ausgewachsenen Mäusen, die über längere Zeit (zu) fettreiche Nahrung aufnahmen, nicht festgestellt werden. Bei ihnen geriet dafür der Stoffwechsel aus den Fugen: sie wurden dick.
Entscheidend: Das Zeitfenster des Fettkonsums
Hoher Fettkonsum wirkt sich vornehmlich in der Adoleszenz (Zeit von der späten Kindheit bis zum jungen Erwachsenenalter) negativ auf die Reifung des sogenannten Präfrontalen Cortex aus. Dieser gilt als Sitz von Gedächtnis, Planung, Impulskontrolle und vor allem Sozialverhalten. Die Studienergebnisse sind übertragbar, da die Reifung des Präfrontalen Cortex beim Menschen wie auch bei der Maus erst im frühen Erwachsenenalter abgeschlossen ist. Das macht ihn besonders anfällig für negative Umwelteinflüsse wie Stress, aber auch einseitige unausgewogene Ernährung.
Urs Meyer, Professor an der Universität Zürich, bestätigt:
"Das schließt allerdings nicht aus, dass fettreiche Nahrung nicht auch die Gehirne von erwachsenen Mäusen schädigen kann".

Im Jahr 2012 gaben die Österreicher 1,3 Milliarden Euro für Fast-Food-Ketten aus. Burger und Pizza statt gesunder Jause könnten mit ein Grund sein, warum in Österreich 1 von 5 Kindern und Jugendlichen übergewichtig ist.