Wie bleiben wir im Lockdown schlank?
Wenn Sie während der Lockdowns zugenommen haben, hat das einen guten Grund. Personal Coach Martin Kowarik erklärt, welchen und was Sie dagegen tun können.

Personal Coach Martin Kowarik
Weniger Bewegung und mehr Weihnachtskekse sind nicht alleine ausschlaggebend dafür, dass bei vielen von uns die Anzeige auf der Waage nach oben geklettert ist.
Vor allem Angst und Stress führten dazu, dass sich die Fettpölsterchen während des Ausharrens zuhause scheinbar wie von selbst vermehrten. Stressfaktoren gibt es wegen Corona zu genüge: Sei es Angst um die eigene Gesundheit, um den Arbeitsplatz, um die Auftragslage oder um die politische Lage im Land.
Auch familiärer Stress, u.a. durch ständiges Beisammensein auf engem Raum, kann sehr belastend sein. Auch, wer viel alleine ist und das Bedürfnis nach mehr Anschluss und Verbindung hat, kann jetzt enormen psychischen Stress erleben. Zudem tragen die permanenten Katastrophenmeldungen in den Nachrichten und die allgemeine Stimmung im Land auch nicht von selbst zur allgemeinen Entspannung bei.
Cortisol als Dickmacher im Homeoffice
Biochemische Prozesse führen unter Stress dazu, dass vermehrt das Stresshormon Cortisol ausgeschüttet wird. "Das Gehirn schüttet Cortisol als Vorbereitung auf eine mögliche Kampfsitutation aus, denn der Körper selbst kann nicht unterscheiden, ob wir Stress durch einen Lockdown empfinden oder ob ein Säbelzahntiger hinter uns steht und wir uns verteidigen müssen", sagt Personal Coach Martin Kowarik aus Wien, "Das Gehirn verlangt also nach mehr Energie und dadurch schaltet der Körper seinen gesamten Stoffwechsel um." Vereinfacht gesagt beginnt der Körper nun selbst, in den Sparmodus zu gehen und Energie im Fettgewebe abzuspeichern. Die Folge: Wir nehmen automatisch zu. "Viele tun sich gerade jetzt auch schwer, sich für Sport zu motivieren, da sie im Angstmodus sind und da ist das oberste Prinzip des Körpers, Energie zu sparen und nicht zu verschwenden", sagt Martin Kowarik.
Während zu Beginn der Pandemie die Motivation für das Training zuhause noch groß war, ließe diese jetzt deutlich nach, sagt der Coach. "Den dahinter liegenden Grund kennen die meisten Menschen nicht, biochemisch ist es aber erklärbar, warum die Trainingslaune zuhause mittlerweile schwer zu wünschen übrig lässt."
2 Minuten in die volle Power gehen
Wenn wir also verstehen, was gerade in uns vorgeht, können wir diese Blockade auch eher überwinden. Dabei hat Martin Kowarik einen entscheidenden Tipp: "Besser als täglich 30 Minuten oder 60 Minuten am Stück zuhause zu trainieren ist es, in regelmäßigen Abständen und kurz viele Muskelgruppen zu aktivieren und auch die Herzfrequenz hochzubringen – ganz egal, durch welche Bewegungen." So können wir beispielsweise schnelle Kniebeugen, Strecksprünge, Jumping Jacks oder Seilsprünge machen. "Stellen Sie den Handy-Alarm alle 30 bis 40 Minuten und bringen Sie sich dann für zwei Minuten intensiv in Schwung", rät Martin Kowarik. Das ist nicht nur einfach umsetzbar sondern auch hervorragend in den Alltag zu integrieren – womöglich besser, als täglich 30 Minuten ein HIIT einzulegen.
Und: Das regelmäßige Instant-Powern energetisiert über den Tag hinweg und sorgt für mehr Energie. "Wir tanken dadurch regelmäßig Sauerstoff und sind wieder fokussiert", sagt Martin Kowarik.
Mit einem neuen Grundgefühl, das sich so über den Tag hinweg ergibt, überlegt man es sich sicherlich zweimal, ob man die nächste Pressekonferenz noch ansehen möchte oder sich abends die nächste Flasche Wein aufmacht – wenn es doch auch anders und viel besser geht!