Kann man das noch essen?

Angeblich kann man Lebensmittel, die weniger als fünf Sekunden auf dem Boden waren, noch essen – das besagt zumindest die 5-Sekunden- Regel. Ob das stimmt, testeten Wissenschaftler der Rutgers University in New Jersey . Wir haben zusätzlich eine Ernährungsberaterin befragt.
Für die Studie gaben die Forscher Stücke von Wassermelone, Brot, Brot mit Butter oder Gummibärchen auf verschiedene Oberflächen: Stahl, Keramikfliesen, Holz und Teppich. Das Essen wurde dann entweder weniger als eine Sekunde, fünf Sekunden, 30 oder 300 Sekunden liegen gelassen. Das Ergebnis: Bakterien hafteten bereits nach weniger als einer Sekunde an dem Essen. Die Dauer der Kontaktzeit der Lebensmittel mit den Oberflächen spielte also nur eine geringe Rolle.
Feuchtes Essen lieber liegen lassen!
Das bestätigt auch die Wiener Ernährungsexpertin Monika Masik: „An feuchten Lebensmitteln wie z.B. an Banane, Wassermelone, Marmeladetoast (mit der bestrichenen Seite nach unten) oder Tomaten bleiben Keime eher haften als an trockenen Sachen wie z. B. an Biskotten und Keksen.“ Die Oberfläche spiele dabei ebenso eine wichtige Rolle: „Handelt es sich um einen Parkettboden zu Hause, welcher regelmäßig geputzt wird oder um eine Parkwiese, auf der Leute mit ihren Hunden Gassi gehen? Dabei entscheidet natürlich auch der gesunde Menschenverstand, ob man das auf den Boden gefallene noch essen möchte oder nicht. Innenbereiche mit Kunststoffböden erweisen sich auch eher als unbedenklich, je nachdem wie sauber diese sind", so Masik.
Glatte und trockene Böden sind relativ unbedenklich
Ob das Essen von „auf den Boden gefallenen Lebensmittel“ schädlich ist? Masik: „Auch hier gilt: Die Menge und Häufigkeit macht's. Zu viel davon kann krank machen. Es kann zu Darmerkrankungen (Durchfall) kommen, da an den Lebensmittel häufig Darmkeime haften“.

Monika Masik ist Ernährungsexpertin in Mödling und Wien