Vier Tassen Kaffee schützen Herz und Gefäße
Eine neue Studie zeigt, dass Koffein den Transport eines regulatorischen Proteins in die Mitochondrien fördert und so Herz-und Gefäßzellen vor Schädigungen schützt.
Kaffee-Fans dürfen sich freuen: Der Schutzeffekt für Herz und Gefäße durch Koffein wird bei einer Konzentration erreicht, die einem Konsum von vier Tassen Kaffee entspricht. Das zeigt die aktuelle Studie von Judith Haendeler und Joachim Altschmied von der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und dem Leibniz Institut für Umweltmedizinische Forschung (IUF) in Düsseldorf.
Die Forscher hatten zuvor schon gezeigt, dass Koffein-Mengen, die nach vier oder mehr Tassen Kaffee erreicht werden, die funktionale Kapazität von Endothelzellen – der inneren Auskleidung der Blutgefäße– verbessern und dass Mitochondrien – die zellulären Kraftwerke – in diesen Effekt eingebunden sind.
Koffein schon bald als Nahrungsergänzung?
Die Autoren beschreiben, dass das Protein p27, das hauptsächlich als Zellzyklus-Hemmer bekannt ist, auch in den Mitochondrien der Haupt-Zelltypen des Herzens lokalisiert ist. Hier fördert mitochondriales p27 die Wanderung von Endothelzellen, schützt Herzmuskelzellen vor Zelltod und steuert die Umwandlung von Fibroblasten in Zellen, die kontraktile – sich zusammenziehbare – Fasern enthalten – alles Prozesse, die für die Reparatur des Herzmuskels nach Herzinfarkt benötigt werden.
Die Autoren fanden, dass Koffein die Translokation von p27 in die Mitochondrien anregt und damit eine Abfolge von protektiven Ereignissen auslöst.
„Unsere Resultate zeigen einen neuen Wirkmechanismus für Koffein, der den Schutz und die Reparatur des Herzens über die Aktivität von mitochondrialem p27 fördert“, sagte Prof. Dr. Judith Haendeler. Diese Ergebnisse aus der Grundlagenforschung könnten zu besseren Strategien zum Schutz des Herzmuskels vor Schädigungen führen, – inklusive der Überlegung, Koffein gezielt als zusätzlichen Nahrungsergänzungsstoff einzusetzen.