Frühling ist Bärlauchzeit: Wildkräuter zum Selbersammeln

Bärlauch

Bärlauch

Kräuterfee Elisabeth Mayer verrät, wie Bärlauch wirkt und was Sie beim Ernten beachten müssen.

Der Bärlauch (Allium ursinum) besitzt eine kleine, längliche Zwiebel, aus der sehr zeitig im Frühjahr etwa 25 cm hohe, längliche Blätter wachsen. Zwischen ihnen entspringen kantige Stiele mit weißen Blüten. Die ganze Pflanze riecht und schmeckt stark nach Knoblauch.

Vorsicht: Zur selben Zeit wie der Bärlauch sind am selben Standort auch giftige Blätter (wie etwa von Maiglöckchen oder Aronstab) zu finden. Unerfahrene Kräutersammler sollten daher ihren „ersten“ Bärlauch gemeinsam mit jemandem sammeln, der die Blätter gut identifizieren kann. Wichtig:
Die Blätter nicht mit der Schere, sondern besser Blatt für Blatt einzeln ernten. Wer sich an diese Pflückmethode hält, kann in den dichten Kolonien des Bärlauchs auch keinen Pflückschaden anrichten.

Seinen Lebenszyklus hat der Bärlauch Ende Mai nach dem Abblühen beendet. Dann zieht er wieder in die Erde ein. Die Zeit, um sämtliche Bärlauchrezepte zu testen, ist also relativ knapp bemessen. Daher: Zeitig beginnen, auch wenn die Blättchen noch klein und gerollt sind! Gesammelt werden die jungen Blätter vor der Blüte. Diese werden am besten roh verarbeitet – in Salaten, Topfenaufstrichen oder Kräuterbutter. Gekocht verliert der Bärlauch sehr viel an Aroma, was seine Verarbeitung zu Spinat, Suppe oder Strudel jedoch keineswegs ausschließt. Auch wer Giersch oder Petersilie zu Bärlauch-Gerichten gibt, mildert die knoblauchigen Dämpfe des Frühlingskrauts.

Das würzige Aroma des Bärlauchs harmoniert gut mit Wildgemüse und anderen Wildkräutern (wie etwa Schafgarbe, Giersch, Vogelmiere oder Löwenzahn).

EXTRA-TIPP:

Frischer Bärlauch enthält jede Menge Grünkraft, dazu Spurenelemente und Senföle, die zur Stärkung der Darmgesundheit beitragen. Vor allem als Frühjahrskur wirkt er stoffwechselanregend, blutreinigend und aufbauend.

ELISABETH MAYER ist Fachbuchautorin, Gartenplanerin und Hüterin des „Traumgarten Tannberg“, eines ganz besonderen Refugiums der Tiere und Wildpflanzen im Salzburger Seenland, wo sie Wildkräuterworkshops, Gartenführungen und eine Ferienwohnung für kräuterinteressierte Erholungssuchende anbietet. Auch in Wien finden regelmäßig Kurse statt. Infos unter www.kraeuter-fee.at

Ein Bärlauch-Rezept finden Sie in der Ausgabe von Lust aufs LEBEN vom Februar 2016.