So verändert Covid-19 das Wohnen

So verändert Covid-19 das Wohnen

Inwieweit Covid-19, auf die finanzielle Situation der Haushalte auswirkt und wie dies die Wünsche, Einstellungen und Pläne bezüglich Vermögen, Anlageverhalten und Immobilien beeinflusst, hat eine neue österreischsche Studie untersucht.

Die Studie wurde vom MARKET-Institut im Auftrag von RE/MAX Austria durchgeführt und sie zeigte duetliche Veränderungen des Wohnens seit der Pandemie: Im Vergleich zu den Monaten vor Corona stehen 61 Prozent der Bevölkerung unverändert gleich viel finanzielle Mittel zur Verfügung, aber auch 26 Prozent weniger und nur 13 Prozent mehr. Dies führt dazu, dass 10 Prozent der Befragten weniger sparen werden, aber 37 Prozent mehr sparen wollen oder müssen. Gut die Hälfte (54 Prozent) hat keinen Anlass, ihre Sparquote zu verändern. So lautet eines der Ergebnisse einer aktuellen Studie von den Markforschern des Linzer MARKET-Institut unter 1.000 Österreichern im Auftrag von RE/MAX Austria. „Im Sparverhalten zeigt sich eine klare Korrelation zum Alter: Die jungen Bevölkerungsgruppen haben deutlich stärker vor zu sparen als die älteren, auch wird in der Großstadt mit 40 Prozent mehr als am Land mit 34 Prozent gespart,“ erklärt Studienleiterin Prok. Birgit Starmayr. Jene 37 Prozent, die sparen wollen oder müssen, sind in unterschiedlichen Personengruppen unterschiedlich oft repräsentiert:

Jugend und Übersiedler am stärksten betroffen

So sparen Frauen (42 Prozent) mehr als Männer (31 Prozent). Während sich die 16-29-Jährigen, zu 58 Prozent finanziell einschränken, sind es in der Altersgruppe der Senioren (60+) nur 18 Prozent. Dies hängt mit der Sicherheit des Einkommens und der abgeschlossenen Wohnsituation zusammen. Die meisten der 60+ Generation sind Pensionisten, deren Einkommen von der Pandemie nicht unmittelbar beeinträchtigt ist, denen im schlimmsten Fall die Möglichkeiten zum Konsum eingeschränkt wurden.
Wie stark ein bevorstehender oder geplanter Wohnwechsel das Sparverhalten beeinflusst, zeigen die nackten Zahlen: 65 Prozent derer, die einen Wohnungs- oder Wohnortwechsel vor sich haben oder andenken, wollen mehr sparen. Jene, die den Schritt von der Miete ins Eigentum wagen, sogar zu 70 Prozent.

Bei 18 Prozent wird es sehr knapp

Um herauszufinden, wie sich die erlebte finanzielle Situation auf das eigene Handeln auswirkt, wurde auch abgefragt, wie es mit den monatlichen Fixkosten bzw. den anfallenden Ausgaben aussieht, ob es finanziell manchmal knapp wird, weil nur ein eingeschränktes Budget zur Verfügung steht. Die Rekordarbeitslosigkeit und die vielen Menschen in Kurzarbeit sollten sich gerade hier auswirken. Jedoch bezeichnen sich 53 Prozent der Österreicher als zufrieden. Demgegenüber stehen 18 Prozent, deren finanzielle Lage knapp bzw. sehr knapp ausfällt. Die Bevölkerungsgruppe, bei der der größte finanzielle Druck herrscht, findet sich in der Altersklasse 40-49 Jahren (29 Prozent) und in Haushalten mit vier und mehr Personen. „Das dürfte kein Zufall sein: Familien mit jugendlichen oder fast erwachsenen Kindern in Ausbildung sehen sich Kosten von vier oder mehr Personen gegenüber, haben aber maximal zwei Verdiener im Haushalt. Das ist schon zu Normalzeiten ziemlich herausfordernd“, sagt Anton Nenning, der die Studie RE/MAX-seitig betreut hat.

Einfamilienhausbesitzer ohne Geldsorgen

Wiederum korreliert die aktuelle und die geplante Wohnsituation stark mit den finanziellen Mitteln: 59 Prozent der Hausbesitzer sehen sich in der Gruppe der finanziell Zufriedenen, dagegen haben nur 13 Prozent echte finanzielle Probleme.
Umgekehrt haben 21 Prozent der Wohnungsmieter finanzielle Sorgen und nur 49 Prozent sind finanziell sorgenfrei. Die Bewohner von Eigentumswohnungen liegen mit 16 Prozent zu 57 Prozent dazwischen und näher an der Gesamtbevölkerung. Jene Personen, die einen Wohnsitzwechsel vor sich haben, empfinden zu 32 Prozent Finanzprobleme und sind nur zu 33 Prozent finanziell entspannt.

Corona verändert die Wünsche an die Wohnsituation

Ganz klar manifestiert sich coronabedingt der Wunsch nach frischer Luft im eigenen Wohnbereich: 69 Prozent der Österreicher stimmen der Aussage, dass der eigene Balkon, die eigene Terrasse oder der eigene Garten an Stellenwert gewinnt, „voll und ganz“ zu. 52 Prozent der Befragten meinen, dass Städter vermehrt auf das Land wollen und das Grüne suchen.