„Die Seele fastet und wandert mit“

Immer mehr Menschen entdecken den Genuss des Gehens für sich und erlangen dabei Schritt für Schritt mehr Gesundheit und Lebensfreude.

Immer mehr Menschen entdecken den Genuss des Gehens für sich und erlangen dabei Schritt für Schritt mehr Gesundheit und Lebensfreude.

Eine Woche lang wandern und dabei nur Suppe essen: Ganzheitsmediziner und Fasten-Experte Dr. Ruediger Dahlke spricht über die Faszination des Fastenwanderns.

Sie leiten seit zwölf Jahren Fastenwanderungen. Wo wandern Sie?

Dr. Ruediger Dahlke: Heute in den wunderschönen Landschaften der steirischen Toskana, früher im Lech- und Hinterhornbachtal.

Für wen ist Fastenwandern ideal?

Dahlke: Für alle, die Ballast abwerfen und sich weiterentwickeln wollen. Der äußere Weg wird immer auch zu einem inneren Weg. Auch auf körperlicher Ebene profitiert man: Fettgewebe wird ab- und Muskelgewebe aufgebaut. Während des Fastenwanderns gibt es nur Gemüsesuppe. Der Organismus kommt dabei in eine ganz besondere Situation: Während er einerseits genug zu essen bekommt – man kann Suppe essen, so viel man will –, bleibt ihm unterm Strich doch fast nichts.

Leidet man Hunger?

Dahlke: Nein. Man hat auch genügend Kraft, um die Wanderungen zu genießen. Das Fasten­wandern aktiviert die Selbstheilungskräfte, verbessert die Fitness – und es entsteht Raum
für Heilung. Fastenwandern ist nicht nur ein äußeres Bewegen, sondern auch ein inneres und schafft eine neue Balance von Körper und Geist. Durch das Fasten werden die Sinne sehr geschärft und Erlebnisse intensiver – vor allem im Kontakt mit der umgebenden Natur.

Wie fühlt man sich dabei?

Dahlke: In freier Natur sich und seinem Körper Gutes zu tun, hat etwas Beflügelndes, was wiederum die Wanderungen erleichtert und die Stimmung steigen lässt. Sich wohlzufühlen, während man Überflüssiges verbrennt und Sinnvolles erlebt, wenn Naturbezug und Lebenslust wachsen, während die Kilos merklich schwinden, während Kraft und Energie zunehmen, kann sogar richtiggehend euphorisieren. Schon beim normalen Fasten spricht man von Fasteneuphorie, beim Fastenwandern kann die Stimmung noch rascher und nachhaltiger steigen.

Wie oft sollte man fasten?

Dahlke: Jeden Morgen sollte das Frühstück (englisch „break-fast“) eine Fastenperiode von wenigstens zwölf Stunden brechen, die notwendig ist, um den Organismus ausreichend zu regenerieren. Ganz analog würde einmal im Jahr ein längeres Fasten ungeahnte Regenerationskräfte freisetzen.
Vorausgesetzt, es handelt sich wirklich um eine Ruheperiode nicht nur für den Körper, sondern auch für Geist und Seele. Bewusstes Fasten bedeutet, dass ­neben den Kleidern auch das ­Bewusstsein weiter wird.

Hilft Fastenwandern auch, Krisen leichter zu überstehen?

Dahlke: Ja, sowohl in der Vorbeugung als auch als Akutmaßnahme. Fasten hat sich bewährt, um den bewussten Durchgang durch schwierige ­Zeiten zu erleichtern, indem man sich selbst auf verschiedenen Ebenen erleichtert. Krisen fordern Bilanz von uns und dann das Abwerfen von ­Ballast. Nicht umsonst war Fasten in alten Zeiten ein religiöses Ritual für Zeiten des Umbruchs und ersetzte den Menschen Psychotherapie und Medizin.

Der Experte:

Dr. Ruediger Dahlke ist Arzt, Psychotherapeut, Erfolgsautor und Fastenexperte in Gamlitz (Stmk). Infos zu Fastenterminen: www.dahlke.at

Dr. Rüdiger Dahlke

Dr. Rüdiger Dahlke

Buchtipp:

Dr. Ruediger Dahlke – Fastenwandern. Der nachhaltige Weg zu Gesundheit, Fitness und sich selbst. Knaur MensSana, um € 19,99.

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