Felder, Wiesen, Ackerland – eine Investition in die Zukunft

Immer noch ein Traum - der eigene Landwirtschaftsbetrieb.

Immer noch ein Traum - der eigene Landwirtschaftsbetrieb.

Egal ob Sie ihren Berufswunsch als Landwirt in die Tat umsetzen möchten oder Felder, Wiesen und Ackerland als Kapitalanlage sehen- die landwirtschaftlichen Flächen in Österreich können eine gute Investition sein.

Sie möchten ihr gespartes Geld in Ackerland investieren? Erwarten Sie keine großen Renditen durch die Verpachtung. Einen großen Gewinn können Sie meist nicht machen, dafür haben Sie ein regelmäßiges und sicheres Einkommen.
Vor dem Kauf sollten Sie sich jedoch über das Landstück informieren. Lässt die Bodenqualität und das Nutzungsrecht eine landwirtschaftliche Nutzung zu? Gibt es womöglich Ansprüche weiterer Personen? Wenn Sie diese Punkte bedenken, steht einer Investition in Ackerland nichts mehr im Wege.

Etwas schwieriger gestaltet sich das Ganze, wenn sie ihren Traum von der eigenen Farm umsetzen möchten. Zahlen belegen, dass die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe in Österreich seit Jahren beständig sinkt.
Gab es vor gut 70 Jahren noch mehr als 400.000 Produktionsstätten im Agrarwesen, hat sich diese Zahl inzwischen auf beinahe ein Drittel reduziert. Klimakatastrophen, Preisschwankungen und steigende Anforderungen an ökologische Erzeugnisse sind nur einige Herausforderungen die auf einen modernen Landwirtschaftsbetrieb warten. Wenn Sie mit dem Gedanken spielen, Landwirt zu werden, sollten Sie deshalb neben praktischer Erfahrung auch viel Durchhaltevermögen mitbringen.
Über welche weiteren Voraussetzungen Sie neben einer optimistischen Einstellung noch verfügen sollten und was es auf dem Weg zum Ziel alles zu beachten gilt, erfahren Sie im Folgenden:

Was genau erwartet Sie?

Rund 90 Prozent aller österreichischen land- und forstwirtschaftlichen Betriebe sind familiengeführt. Haben Sie nicht von Beginn an auf dem Hof Ihrer Eltern mitgeholfen, zählen Sie zu denjenigen, die ohne langjährige praktische Erfahrung eine Farm führen möchten, ist dies von offizieller Seite zunächst problemlos möglich: Zur Gründung eines Hofes benötigen Sie keinerlei formelle Qualifikation.

Mögliche Ausbildungswege

Um eine Enttäuschung zu vermeiden und für einen langfristigen wirtschaftlichen Erfolg sollten Sie jedoch in eigenem Interesse eine der zahlreichen privaten und öffentlichen Aus- und Weiterbildungsoptionen in Anspruch nehmen.

Zum Erwerb der empfohlenen Qualifikationen steht Ihnen ebenso eine rund dreijährige Ausbildung an land- und forstwirtschaftlichen Fachschulen zur Auswahl wie Bachelor- oder Masterstudiengänge an Universitäten. Alternativ lohnen modular aufgebaute Seminare am ländlichen Fortbildungsinstitut – rechnen Sie hier mit einer zeitlichen Mindestdauer von 80 Stunden, abendliche Lehrgänge werden angeboten.

Grund und Boden erwerben

Gegenüber Nachbarländern in Europa und Übersee gilt die österreichische Land- und Forstwirtschaft mit ihren gut 160.000 Betrieben als besonders kleinstrukturiert. Abhängig vom Bundesland sinken die verkäuflichen Flächen an Ackerland – und werden dadurch im Gegenzug immer kostspieliger. Dies wiederum ruft auch Investoren auf den Plan, die Grün- und Ackerland Weinanbaugebiete und Obstwiesen als reine Kapitalanlage erwerben.

Doch keine Sorge: Mögen österreichische Agrarflächen mit durchschnittlich 25.000 Euro pro Hektar zwar grundsätzlich kein Schnäppchen sein, sind die regionalen Unterschiede teils gewaltig. Mit einem Verzicht auf die Nähe zu einer Großstadt finden Sie in Bundesländern wie Kärnten oder Niederösterreich auch günstige Angebote. Mit einer Rendite von durchschnittlich rund zwei Prozent ist ein finanzieller Verlust bei einem möglichen Wiederverkauf zudem so gut wie ausgeschlossen.

Als Alternative zum Kauf können Sie eine Pacht erwägen. Sie punktet mit weitaus geringeren Anfangsinvestitionen und hoher Flexibilität, beinhaltet jedoch die Abhängigkeit vom Verpächter und erhöht das Risiko von Investitionen.

Von der Landwirtschaft leben

Zwar müssen Sie Ihren neu gegründeten Betrieb in Österreich nicht als Gewerbe anmelden, gegebenenfalls jedoch eine Nummer beim Land- und forstwirtschaftlichen Betriebsinformationssystem beantragen. Eine Bewilligungs- und Kennzeichnungspflicht besteht in jedem Fall bei der geplanten Haltung von Nutztieren, eine Pflichtversicherung in der bäuerlichen Unfall-, Pensions- oder Krankenversicherung richtet sich nach der Ertragsfähigkeit Ihres Betriebs.

Unterstützung von offizieller Seite erhalten Sie gegebenenfalls sowohl durch die österreichische Regierung als auch die Europäische Union. Das 2020 verabschiedete nationale Strategiepapier „Zukunft Landwirtschaft 2030“ richtet sich an Landwirte, Medien, Politiker und Verbraucher und möchte mit insgesamt sieben Zukunftsthemen die Agrarwirtschaft nachhaltig unterstützen.

Im Rahmen der für 2021 ausgelobten EU-Subventionen für Absatzförderungsmaßnahmen von Agrar- und Lebensmittelerzeugnissen werden mit über 85 Millionen Euro nachhaltige Landwirtschaftsbetriebe und Lebensmittelproduzenten gefördert. In Österreich ist derzeit ein gutes Fünftel aller Agrarbetriebe als biologische Produktionsstätte gelistet.

Die Rinderzucht hat eine lange Tradition in Österreich.

Landwirt aus Leidenschaft

Nachhaltige Landwirtschaft wird immer stärker nachgefragt. Auch Sie haben bei der Führung Ihres Bauernhofes die Möglichkeit, mit innovativen und zukunftsorientierten Ideen die Grenzen der herkömmlichen Viehzucht und Lebensmittelanbaus zu überschreiten und sich all denen anzuschließen, die für eine rentable Bewirtschaftung ihres Hofes auf lösungsorientierte Neuerungen setzen. Ein mögliches zweites Standbein: Die Etablierung eines Hofladens mit Direktverkauf. Deren Anzahl steigt stetig und liegt allein in Niederösterreich aktuell bei beinahe 10.000. Weitere knapp 350 Betriebe werben mit Urlaub auf ihrem Bauernhof, wieder andere setzen auf Pferdezucht. So schaffen Sie sich nicht nur einen weiteren Erwerbszweig, sondern stehen auch in direktem Austausch mit Konsumenten – eine ideale Möglichkeit für eine langfristige Kundenbindung.

Weitere Quellen:

https://www.advantageaustria.org/de/zentral/branchen/agrarwirtschaft/zahlen-und-fakten/Zahlen_und_Fakten.de.html
https://noe.orf.at/stories/3082110/
https://zukunftlandwirtschaft2030.at/
https://ec.europa.eu/info/food-farming-fisheries/key-policies/common-agricultural-policy/market-measures/promotion-eu-farm-products_de