Jetzt wird’s hyggelig* (gemütlich)!

Seit 40 Jahren in Folge gelten die Dänen als das glücklichste Volk der Welt. Doch was machen die Skandinavier anders? Das Geheimnis der Dänen heißt „hygge“. Übersetzt bedeutet es „gemütlich“ oder „es sich gemütlich machen“. Dabei kommt es nicht nur auf Gemütlichkeit im häuslichen Sinne an – vielmehr geht es um ein komfortables Miteinander. Wir verraten, mit welchen einfachen Dingen auch ihr Leben etwas „hyggeliger“ wird. Lassen Sie sich von der Glücksformel der Dänen überzeugen!
Nach der Arbeit: Zeit für Geselligkeit!
18:00 Uhr Feierabend, noch schnell zum Supermarkt, dann eilig nach Hause und vor den Fernseher? Was hierzulande als alltäglich gilt, ist nichts für die Dänen – dort ist um 17:00 Uhr, für Eltern bereits um 16:00 Uhr, Arbeits-Schluss. Dann ist Zeit für Freunde und Familie: Ob Kochen, Kino, ein Spieleabend oder Kuscheln mit den Liebsten – Gemeinsame Zeit schafft eine entspannte Atmosphäre und setzt Glückshormone frei.
Weg von Diäten: Gutes Essen macht glücklich!
Während man bei uns ständig von Low-Carb, Paleo- oder veganen Diäten beeinflusst wird, kümmern sich die Dänen weniger um die Figur. Die Skandinavier lieben deftige Speisen wie Pasteten, Kalbfleischbällchen und vor allem Süßes: Pro Kopf isst jeder Däne 8,2 Kilo Süßigkeiten im Jahr! Zimtschnecken und “wienerbrød” (ein süßes Blätterteiggebäck), Kakao und Gløgg (Glühwein zur Weihnachtszeit) heben die Stimmung und sorgen in der kalten Jahreszeit für mehr „hygge“. Auch genießt man in Dänemark die Zubereitung des Essens: Während sich der Duft von frisch gebackenen Keksen oder das Aroma einer kräftigen Suppe entfaltet, kann man gemütlich plaudern oder in einem Buch schmökern.
Der Wohlfühlfaktor schlechthin: Ein gemütliches Zuhause
Nicht umsonst sind die Skandinavier für tolle Möbel und schönes Design bekannt. In Dänemark wird viel Geld investiert, um das Zuhause möglichst gemütlich zu gestalten: Beliebt sind vor allem Naturelemente wie Zweige, Nüsse, Möbel aus Holz, Felle und Regale voll mit Büchern. Decken und Kissen sorgen nicht nur im Wohnzimmer, sondern auch in Küche, Flur und Garten für eine gemütliche Atmosphäre.
Glücksfaktor Nummer Eins: Die Natur
Was macht glücklicher, als seine Zeit draußen in der Natur zu verbringen? Der Aufenthalt im Grünen stärkt das Selbstwertgefühl und wirkt sich positiv auf Immunsystem und Herzgesundheit aus. Die Dänen verbringen den Sommer im Ferienhaus am Meer, genießen den Winter auf einer Skihütte und verbringen viel Zeit in Garten, Wald oder abends am Lagerfeuer.
Wenn es draußen finster wird: Licht macht glücklich!
In Dänemark wird es von Oktober bis März kaum richtig hell – deshalb haben Designer wie Arne Jacobsen spezielle Lampen für mehr Gemütlichkeit entwickelt. Anstatt Neonröhren setzen die Dänen auf „hyggeliges“ Licht wie Kaminfeuer und Sonnenuntergänge. Auch Kerzen haben einen hohen Gemütlichkeits-Faktor: Laut Studien werden in Dänen mehr Kerzen abgebrannt als in jedem anderen europäischen Land. Der warme Kerzenschein trägt ein Stück zu mehr Gemütlichkeit bei – und spart zudem noch Strom.
Die Basis für „hygge“: „Wir“ gilt mehr als „Ich“
Während die Menschen hierzulande viel zu sehr auf sich selbst fokussiert sind, steht in Dänemark das „Wir“ im Fokus. Es gilt der Grundsatz: „Wir sind alle gleich, wir sind mehr als ich.“ „Hygge“ bedeutet somit auch ein gemütliches Miteinander: mehr Gastfreundschaft, mehr Wärme, mehr Respekt vor den Mitmenschen und der Umwelt. In der „hygge“-Tradition werden auch gemeinsame Geschichten geteilt: Erzählungen über Ideen, Geschichte, Kultur oder Erfindungen.
Wenn alle Stricke reißen: Am besten immer „Hygge“ zuhause haben!
Falls die Stimmung doch mal absinken sollte, gibt es immer noch die „hygge“-Notfallapotheke. Einige Dinge sollte man also immer im Haus haben: Schokolade, Kerzen, Wollsocken oder warme Pullover. Für „hyggelige“ Stimmung sorgen auch ein warmes Bad, Schmökern im Lieblings-Buch oder ein Foto-Album mit alten Erinnerungen.
„Hyggelig“ durchs Jahr: das Beste aus jedem Monat herausholen
In Dänemark gibt es keinen „grausigen“ Februar oder „zu heißen Sommer“. Vielmehr versuchen die Dänen, das Jahr in vollen Zügen zu genießen. Jeder Monat hat etwas Besonderes: Der kalte Jänner wird mit Filmabenden gemütlicher, im Februar steht Ski-Sport an. Im März stimmt man sich mit Themenabenden bereits auf den Sommer ein, im April ist dann endlich Zeit für Wandern in der Natur. Den Mai genießen die Dänen in ihrem Sommerhaus. Im Juni wird Holunderblütensirup selbst gemacht, im Juli wird draußen gepicknickt, der August bringt Sternschnuppen-Nächte. Im September werden Pilze gesammelt, im Oktober ist Zeit für Basteln mit Kastanien und im November veranstalten die Dänen gemeinsame Suppen-Abende. Der Dezember ist natürlich der„hyggeligste“ Monat im Jahr. Denn die Dänen lieben das „Jul“-Fest (Weihnachten).