5 Gründe, warum uns die Innenschau in die Irre führen kann

5 Gründe, warum uns die Innenschau in die Irre führen kann

Bei der Erforschung des eigenen Innenlebens ist es entscheidend, sich über die folgenden Phänomene bewusst zu sein, die für die Erkenntnis zur Falle werden. Darum ist es hilfreich, einen professionellen Coach an der Seite zu haben: Er ist außenstehend und hat viele Tools parat, die neue Türen abseits des gewohnten Denkens und Handelns eröffnen.

1. Falle: Selbstbestätigung

Jeder von uns nimmt die Welt durch seine eigene Wahrnehmungsbrille und im Rahmen des eigenen Weltbildes wahr. In diesem Weltbild sind unter anderem Überzeugungen und Einstellungen festgelegt. Wie erleben also, was wir glauben. Und unbewusst bestätigen wir uns dass immer wieder – unter anderem deshalb, weil es uns das Gefühl von Sicherheit und eine Orientierung gibt. Eine Person, die sich zum Beispiel als nicht besonders wertvoll fühlt, wird sich auch so erleben, denn ihr Wahrnehmungsfilter und ihre Interpretationen sind darauf ausgerichtet, sich das immer wieder zu beweisen. Byron Katies Coaching-Methode basiert nicht umsonst auf der zentralen Frage an sich selbst: "Ist das wirklich wahr?"

2. Falle: Ableitung der Motive

Daraus werden Motive abgeleitet, warum wir glauben, dass eine andere Person sich in gewisser Weise uns gegenüber verhält. So kann es passieren, dass wir nicht nur Taten, sondern auch Worte und Blicke oft nicht der Wahrheit entsprechend interpretieren.
Bei uns selbst unterlassen wir es möglicherweise, die eigenen Motive zu ergründen. So scheint der Satz "Ich bin unzufrieden!" als Ausdruck des Ärgers oft zu genügen, anstatt sich mit wahren Motiven zu befassen und wie man die Rahmenbedingungen nachhaltig und tiefgreifend verändern kann. So könnte man sich zum Beispiel fragen, warum man so lange in einem Job bleibt, der keine Freude macht. Wer die wahren Motive knackt, kann das Problem an der Wurzel lösen und wirklich etwas verändern.

3. Falle: Das Unbewusste

Worüber wir uns bewusst sind, ist nur die Spitze des Eisberges. Tatsächlich ist es nur in bedingtem Ausmaß möglich, Zugang zum Unbewussten zu erlangen. Wer zum Beispiel ein frühkindliches Trauma erlebt hat, wird sich daran heute kaum mehr erinnern können. Babys zum Beispiel erleben es schnell als traumatisierend, wenn sie zu lange schreien müssen, da sie ihren Bezugspersonen völlig ausgeliefert sind und es bei der Erfüllung ihrer Bedürfnisse gefühlt um Leben und Tod geht. Wer persönlich weiterkommen und sich verändern möchte, tut gut daran, sich selbst besser kennenzulernen und die Räume des Unbewussten von der Dunkelheit ans Licht zu bringen. So wird bewusstes Handeln möglich.

4. Falle: Grübeln

Während des Grübelns versetzen wir unser Gehirn wiederholt ein einen negativen Zustand. Dabei bekommen wir schnell das Gefühl, dass wir unserem Problem gegenüber ohnmächtig sind. Wer das Grübeln an dieser Stelle nicht stoppt, verstärkt das Gefühl der Ohnmacht, denn zu einer Lösung kommt es durch das Grübeln freilich nicht! Hilfreich ist an dieser Stelle zum Beispiel, mit einer anderen Person über das Problem zu sprechen. Mit einem Coach oder Therapeuten gehen Sie Ihr Problem mit einer außenstehenden Person professionell, strukturiert und zielorientiert an.

5. Falle: Projektionen

Bei der Projektion projizieren wir Bilder und Erwartungen auf andere Personen oder Situationen. Eine der stärksten Formen der Projektion ist die Verliebtheit: In dieser Phase finden zwei Personen einander anziehend und attraktiv, ohne einander noch wirklich zu kennen. Dabei entsteht allerdings das Gefühl, als würden die beiden einander schon "ein Leben lang" kennen. So erstellen sich die beiden Partner bewusst und unbewusst gewisse Bilder voneinander, die gar nicht der Realität entsprechen müssen. Das Gleiche geschieht oft mit Menschen, die uns auf Anhieb sympathisch sind. Diese bekommen häufig Vorschusslorbeeren, ohne sich in der Praxis noch erprobt zu haben.