Kinder lernen besser in der Natur

Kinder lernen besser in der Natur

Regelmäßiger Unterricht im Freien steigert vor allem bei Mädchen die Aufmerksamkeit.

Die emotionale und akademische Entwicklung von Kindergartenkindern profitiert stark von Unterrichtsstunden in der Natur. Vor allem auf Mädchen haben Grünflächen wie Parks oder Höfe mit Bäumen eine langfristig positive Wirkung. Ihre Aufmerksamkeit verbessert sich dadurch und sie lernen deutlich schneller die Fähigkeit zur Selbstregulierung, wie eine Studie der University of Illinois at Urbana-Champaign zeigt.

Mehr Konzentration und Selbstkontrolle

Selbstregulierung ist ein sehr wichtiges Element für das Lernen in der Schule. Sie hilft dabei, Emotionen, physische Bewegungen und Aufmerksamkeit zu kontrollieren. Dadurch können sich Kinder später besser auf ihre Aufgaben konzentrieren, ihre Impulse steuern und lernen, ohne dabei ihre Schulkollegen zu stören", erklärt Andrea Faber Taylor, Koautorin der Studie.

Etwa 380 kanadische Kindergartenkinder haben über den Zeitraum von einem Semester an der Studie teilgenommen. Eine Hälfte der Kinder hatte jede Woche eine Unterrichtsstunde auf Grünflächen, die andere täglich, auch bei eher schlechtem Wetter. Sie mussten dabei sowohl Wissensfragen beantworten als auch unabhängig spielen.

Vor allem Mädchen lernen besser draußen

Die Forscher haben die Kinder am Anfang und am Ende des Semesters nach ihrer Fähigkeit zur Selbstregulierung bewertet. Dabei zeigte sich eine stärkere Verbesserung bei der Gruppe, die jeden Tag im Grünen gelernt hatte. Außerdem waren die Auswirkungen bei Mädchen ausgeprägter als bei Jungen.

Laut Taylor haben Grünflächen eine erholsame Wirkung auf Kinder. Innerhalb von Gebäuden ist der Lernprozess anstrengender, weil es mehr räumliche Regeln gibt und der Unterricht intensiver ist. Die Aufmerksamkeit der Kinder ist durch regelmäßige Stunden im Freien deutlich weniger strapaziert, was ihnen im späteren Leben bei der Selbstkontrolle hilft.