Lavendelöl lindert Ängste und fördert guten Schlaf
Ein der Klassiker der traditionellen Medizin, das Lavendelöl, ist ein nebenwirkungsarmes Mittel zur Linderung von Angststörungen und Ängsten. Kapseln können positiv auf Schlaf und Lebensqualität wirken und helfen auch bei depressiven Symptomen.
Wenn die Oma früher das Tröpfchen Lavendelöl auf das Kissen ihrer Enkel gegen schlechte Träume gab, war sie sich sicher, dass das Hausmittel Ängste lindern und den Schlaf verbessern kann. Auch kleine Lavendelblütensäckchen sind eine verbreitete Anwendung des altbekannten Hausmittels. Kann man aber das Öl der Lavendelpflanze auch einnehmen, um Ängste zu lindern?
Forscher ermittelten nun in einer Übersichtsstudie die Wirksamkeit einer solchen Anwendung von Lavendelöl. Speziell recherchierten sie klinische Studien mit Blick auf angstlösende Wirksamkeit, Sicherheit und Verträglichkeit beim Menschen. Zusätzlich betrachteten sie auch verschiedene vorklinische Studien im Tiermodell zur genaueren Abschätzung der therapeutischen Wirkung des Pflanzenextrakts.
Duftende Linderung von Angstsymptomen
Die Wissenschaftler fanden drei Veröffentlichungen, die relevante vorklinische Untersuchungen berichteten, sowie sieben klinische Studien. In fünf dieser Studien erfolgten Behandlungen mit Lavendelöl über Zeiträume von 6 oder 10 Wochen. Das vorrangige Wirkziel war eine Verbesserung von Angstsymptomen. Diese wurden mit der Hamilton Angstbewertungsskala, kurz HAM-A, ermittelt. Zusätzlich wurden auch einzelne depressive Symptome und die Schlafqualität bestimmt.
Wirkung nach 2 Wochen
Bei Patienten mit unterschwelligen Ängsten, aber auch mit einer sogenannten generalisierten Angststörung, zeigte sich ein angstlösender Effekt der Behandlung nach zwei Wochen. Die HAM-A-Werte sanken im Lauf der Behandlung deutlich im Vergleich zur Scheinbehandlung. Dieser Effekt war statistisch signifikant (also mit hoher Wahrscheinlichkeit kein Zufallsbefund) bei Patienten mit unterschwelligen Ängsten. Bei Patienten mit einer diagnostizierten Angststörung war die Wirkung vergleichbar zu Effektstärken mit einer Behandlung mit Lorazepam oder Paroxetin. Zusätzlich besserten sich auch begleitende Symptome wie Schlafstörungen und psychosomatische Störungen sowie depressive Symptome und Lebensqualität.