Impostor-Syndrom: Sind Sie betroffen?
Menschen mit dem "Hochstapler-Syndrom" sind sich selbst nie gut genug.
Sogar hochintelligente, sehr erfolgreiche Menschen, von denen wir es nie denken würden, können vom Impostor-Syndrom betroffen sein. Was sie alle gemeinsam haben, sind innere Stimmen, die ihnen immer wieder zuflüstern "Du bist nicht gut genug". Diese Stimmen äußern sich unabhängig davon, welche Erfolge die gefühlten "Impostors" (englisch für "Hochstapler") bereits erzielt haben. Sie sind so sehr von Selbstzweifeln geplagt, dass sie sich selbst immer wieder als Betrüger halten, weil sie davon ausgehen, dass ihre Leistungen ohnehin nie ausreichend sind. Darum wird das Impostor-Syndrom auch "Hochstapler-Syndrom" genannt, obwohl ausgerechnet diese Menschen meist alles andere als Hochstapler sind. An diesen Merkmalen erkennen Sie, ob Sie betroffen sind:
1. Übertriebener Fleiß
Gefühlte Impostors neigen dazu, über die Maßen hinaus zu arbeiten. Wenn sie arbeiten und sich laufend verbessern, haben sie jedenfalls das Gefühl, etwas gegen ihre vermeintlichen Schwächen zu unternehmen.
2. Perfektionismus
Selbstverständlich gibt es keinen Mut zur Lücke - alles, was sie angreifen, muss den höchsten Maßstäben gerecht werden. Perfektionismus gehört zum Alltag. Oft merken sie es selbst nicht einmal, wie sehr sämtliche Bereiche ihres Lebens vom Perfektionismus gesteuert sind.
3. Erfolg wird negiert
Etwas ist gut gelungen? "Ja, aber ...!" Wer am Impostor Syndrom leidet, gesteht sich selbst keine Erfolge zu und wird immer das Haar in der Suppe finden! Eine weitere Strategie ist, eigene Erfolge anderen oder externen Einflüssen zuzuschreiben, auf die man selbst keinen Einfluss hatte. Zum Beispiel: "Weil das Wetter so schön war, sind die von mir gemachten Fotos so schön geworden."
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4. Das Bedürfnis, der/die Beste zu sein
Dennoch ist freilich alles angetrieben von dem versteckten, tiefen Bedürfnis, der Beste in zumindest einem Gebiet zu sein – auch wenn dieser Zustand aus der Sicht der Person offenbar nie erreicht werden kann.
5. Die Angst vor Fehlern regiert
Risiken und Chancen werden oft vermieden, weil die Angst vor Fehlern ständig präsent ist. Das bedeutet, dass sich vermeintliche Impostors oft auch selbst daran hindern, Verantwortung zu übernehmen.
6. Über sich selbst reden? Möglichst nicht!
Wenn es zu dem Punkt kommt, an denen Betroffene über sich selbst reden sollen, wird diese Situation entweder vermieden oder auf das absolute Minimum reduziert. Bloß nicht die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, heißt die Devise.
7. Schwierigkeiten, mit Anerkennung umzugehen
Lob und Anerkennung – sei es etwa in Worten oder auch in Geld – ist für gefühlte Impostors ein schwieriges Gebiet. Sie schaffen es nämlich kaum, es anzunehmen.
8. Reumütigkeit
Menschen mit dem Hochstapler-Syndrom neigen auch dazu, vieles zu bereuen: Alles, was sie nicht getan haben, wirkt viel schwerer als alles, was sie getan, geschafft und erreicht haben. Warum eigentlich?

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