Wie Rituale unser Leben bereichern
Rituale geben Vertrauen in sich selbst und das Leben – und helfen dabei, uns nachhaltig zu verändern.

Autorin Christine Dohler ist ein Fan von Ritualen.
Es braucht manchmal nicht sehr viel, um glücklich und gelassen zu sein. Oft reicht es, die kleinen Momente im Alltag wieder mehr zu schätzen und sich selbst mit alltäglichen, kleinen Ritualen zu mehr Gelassenheit zu verhelfen.
Rituale sind symbolische Handlungen nach einem bestimmten Ablauf, die man allein oder als Zeremonie in Gruppen ausführt. Doch die Begriffe sind nicht starr, und die Definitionen variieren. Ein Ritual kann das Zusammenlegen der Handflächen wie bei einem Gebet sein, eine Yogastunde oder ein mehrtägiges Fest.
Rituale für Struktur und Ordnung
Wir alle kennen und leben Rituale, sei es als Bräuche oder als Gewohnheiten. Das allmorgendliche Heißgetränk ist ebenso ein Ritual wie das jährliche Aufstellen des Weihnachtsbaums oder der Ringtausch vor dem Traualtar. Rituale geben Struktur und Ordnung, sie erden und beruhigen, wir fühlen uns in ihnen aufgehoben und zu Hause. Darüber hinaus helfen sie uns, Brücken zu bauen, um in eine bessere Verbindung zu uns, zu anderen und zur Natur zu treten.
"Bewusst ausgeführte Rituale, die das Bedürfnis nach Gemeinschaft und Sinnsuche jenseits von Religionen befriedigen, erfahren zurzeit ein Revival", so Autorin Christine Dohler, "Seit jeher streben Menschen danach, die Tiefe des Lebens zu ergründen, persönlich zu wachsen und ihre Form von Spiritualität zu finden. Doch in einer freien und individualisierten Gesellschaft wollen sich immer weniger (junge) Menschen Gurus und Religionen anschließen oder Traditionen eins zu eins übernehmen."
Viele der neu entstehenden Ritualformen sind inspiriert von altem Wissen und von Völkern oder Gemeinschaften, die bis heute im Einklang mit der Natur leben. Je nachdem, wer das Ritual gestaltet und wer daran teilnimmt, können moderne Rituale immer wieder eine andere Ausrichtung haben.
Rituale erleben ein Revival
Rituale sind so alt wie die Menschheit. Das allmorgendliche Heißgetränk ist ebenso ein Ritual wie das jährliche Aufstellen des Festtagsbaums oder der Ringtausch vor dem Traualtar.
Derzeit gibt es ein Revival der Rituale, die Althergebrachtes in eine moderne Form bringen und auch das Bedürfnis nach Gemeinschaft und Orientierung befriedigen: achtsame Morgenrituale, Women‘s Circle oder Kakaozeremonien. Bewusst ausgeführte Rituale erscheinen in einer sich ständig wandelnden Welt wichtiger denn je, denn sie geben Struktur und Ordnung, sie beruhigen, wir fühlen uns in ihnen aufgehoben. Darüber hinaus helfen sie uns, Brücken zu bauen, um in eine bessere Verbindung zu uns, zu anderen und zur Natur zu treten.
Bei Ausüben von Ritualen entsteht Kraft
Das Feld ist weit, und je nach Kultur wird ein Ritual unterschiedlich interpretiert. "An Rituale muss man nicht glauben, man führt sie einfach durch und vertraut auf ihre Wirkung", so Dohler weiter, "Beim Ausüben von Ritualen entsteht eine Kraft in Form von Energie, die für alle zugänglich ist. In dem geschützten Raum eines Rituals können wir eine bessere Realität des Lebens simulieren, indem wir Körper, Geist und Energie harmonisieren und in eine positive Grundstimmung bringen. Dies wirkt noch intensiver, wenn eine Gruppe dasselbe Ziel verfolgt."
Ein Klassiker ist das Morgenritual: "Starten Sie gleich morgen mit Ihrem persönlichen Ritual, das meditative und Bewegungselemente enthalten kann", rät Dohler und gibt dazu ein paar Ideen: Meditation (vielleicht auch mithilfe einer App oder geführter Anleitungen), Sport, Tagebuch schreiben, kalt duschen, bewusst essen und trinken. Sie sollten danach voller Energie und Optimismus in den Tag starten können!
Mehr dazu im Buch:

"Rituale _ Wie sie uns im Leben stärken", Christine Dohler, Goldmann Verlag, € 15,00