5 Sätze, die wir aus unserer Sprache streichen dürfen

5 Sätze, die wir aus unserer Sprache streichen dürfen

Wie wir mit uns selbst und anderen sprechen, beeinflusst unser Selbstbild und wie wir such von anderen gesehen werden. Darum macht es Sinn, folgende Sätze nicht mehr zu verwenden.

1. "Ich bin im Stress!"

Früher galt es scheinbar als schick, im Stress zu sein: Man ist eine vielgefragte Person, die ebenso viel um die Ohren hat. Hand aufs Herz: Welche Gefühle löst es wirklich in Ihnen selbst aus, wenn Sie diesen Satz aussprechen oder ihn von anderen hören? Klingt es nicht eher so, als wäre die Person überfordert und hätte ein Problem mit Abgrenzung und Selbstmanagement? Eine ähnliche Botschaft kommt jedenfalls beim Unterbewusstsein an, wenn wir diesen Satz über uns selbst aussprechen. Besser: "Ich habe gerade etwas mehr zu tun als sonst, lass uns bitte in zwei Stunden/morgen/nächste Woche sprechen."

2. "Das ist wieder einmal typisch!"

Wir sind alle darauf programmiert, Dinge zu vereinfachen, damit wir Personen und Situationen besser und schneller einordnen können. Der Wahrnehmungsfilter "Das ist typisch!" ist allerdings wie ein Stempel, der so einfach nicht wieder loszuwerden ist. Vermeintlich "typische" Situationen regen auch dazu an, die eigene Wahrnehmung zu reflektieren und sich auch über Situationen bewusst zu werden, die eben nicht in das Raster passen. So geben wir uns selbst und anderen Menschen die Chance, sie/uns als Ganzes wahrzunehmen, was übrigens auch die Grundlage für Veränderung und Entwicklungsmöglichkeiten ist.

3. "Eigentlich wollte ich, aber ..."

Sätze wie diese zeigen, dass wir unsicher sind und glauben, uns rechtfertigen zu müssen. Oft hören sie sich wie eine Entschuldigung an, wodurch sich das Gegenüber nicht sehr wertgeschätzt fühlt. Besser klar und ehrlich sein und sagen: "Bitte verzeihe, das ich mich noch nicht melden konnte. Ich war sehr beschäftigt, doch jetzt habe ich ausreichend Zeit und kann dir meine ganze Aufmerksamkeit widmen".

4. Zu oft: "Weißt du, was ich meine?"

Kommunikation ist immer zweiseitig, darum ist es hilfreich, zwischendurch Interesse daran zu zeigen, ob das Gegenüber folgen kann. Fragen wir aber ständig nach mit dem Satz "Verstehst du das?" oder "Weißt du, was ich meine?" vermitteln wir, dass wir dem anderen nicht zutrauen, selbst nachzufragen, wenn etwas unklar ist. Wir setzen ihn oder sie auch unter Druck, da wir ständig die Rückbestätigung und Zustimmung des anderen einfordern. Gleichberechtigte Kommunikation geht jedoch davon aus, dass grundsätzlich viele Meinungen und Sichtweisen gelten. Bei diesem Satz gilt stark: Auf das Wie oft und Wie kommt es an!

5. "Ich kann es nicht mehr hören!"

Wenn eine Person "immer vom Gleichen spricht", dann konnte offensichtlich ein Thema, das zumindest einer Person wichtig ist, noch nicht gelöst werden. Anstatt die Kommunikation abzubrechen wäre an dieser Stelle eine Veränderung der Kommunikationsmuster angebracht – sofern die Beziehung fortgeführt werden soll. Wenn die Kommunikation stagniert, ist es meistens hilfreich, über die dahinter liegenden Bedürfnisse zu sprechen, denn meistens geht es nicht um das vordergründige Thema an sich. Bedürfnisse können sein: "Ich möchte gehört werden", "Ich möchte eine gleichberechtigte Beziehung mit dir führen", "Ich möchte von dir respektiert und wertgeschätzt werden" etc.