Slow down, Baby!
Experten verraten, was den langsamen Sex so erfüllend macht.
Auch wenn es keine Regeln gibt, ist es gerade beim Herantasten sinnvoll, sich an gewisse Leitlinien zu halten. Lassen Sie den Orgasmus – vor allem zu Beginn – außen vor. Die Erregung wird wahrscheinlich anfangs eher gering sein, kann sich aber über die einzelnen Phasen steigern. Die folgenden drei Phasen sollen helfen, Slow Sex Schritt für Schritt als gute Erfahrung zu verinnerlichen.
1. Bewusste Berührungen
Nutzen Sie die erste Phase, um den Körper Ihres Partners bewusst mit allen Sinnen neu zu erkunden. Beginnen Sie mit zärtlichen, vorsichtigen Küssen, ehe Sie ihn langsam und behutsam mit Ihren Händen abtasten. Wichtig: Schenken Sie den Geschlechtsteilen während dieser Phase nicht zu viel Aufmerksamkeit und verzichten Sie auf „altbewährte Handgriffe“ – schließlich soll alles ruhig und ohne Absichten ablaufen. Es geht in erster Linie darum, Eindrücke wahrzunehmen. Hören Sie dabei auf Ihren Körper und stellen Sie sich folgende Fragen: Wie fühlt es sich an und wie reagiere ich, wenn der Partner unterschiedliche Stellen meines Körpers liebkost? Wie fühlt sich seine Haut auf meiner an und umgekehrt? Wie lange diese Phase dauert, bestimmen nur Sie.
2. Die Lust langsam steigern
Manchen Frauen ist das langsame Erkunden ihres Körpers anfangs unangenehm. Doch durch das achtsame, behutsame Vorgehen steigert sich das erotische Wohlbefinden mit der Zeit und das anfängliche Schamgefühl verschwindet. Manche Männer wiederum
haben das Problem, dass sie bei konventionellem Sex zu schnell zum Höhepunkt kommen. Durch die Anwendung der Slow-Sex-Praktik lässt sich dieser länger hinauszögern. Zur Luststeigerung ist während dieser Phase alles erlaubt, nur das Eindringen sollte noch auf sich warten lassen. Setzen Sie auf Zärtlichkeit, Zuneigung und liebevolle Worte. Hat die Lust für beide Partner ihren Zenit erreicht, kann langsam in Phase drei übergegangen werden.
3. Die Verbindung
Beim konventionellen Sex stellt die Penetration den Hauptteil dar – hier geht es vor allem ums Sich-Verbinden. Sollte es dazu kommen, ist es entscheidend, eine möglichst entspannte Position wie beispielsweise die Löffelchenstellung einzunehmen, in der Sie lange Zeit und ohne Anstrengung verweilen können. Haben Sie diese Position gefunden, können Sie sich langsam verbinden. Vergessen Sie Gedanken wie „Ist er steif genug?“ oder „Bin ich richtig feucht?“ – alles geschieht ohne Druck. Langsame Bewegungen statt stoßartiger Penetration lautet nun die Devise. Halten Sie ruhig einmal inne – kurze Pausen sind ausdrücklich erwünscht. Genießen Sie das Gefühl, ineinander zu sein – erleben Sie diese Verbindung aufmerksam und intensiv. Fortgeschrittene Paare können tatsächlich stundenlang umschlungen bleiben und Slow Sex erleben. Auch wenn der Orgasmus nach wie vor nicht im Vordergrund steht, heißt das keinesfalls, dass es nicht so weit kommen darf. Es kann sogar sein, dass Sie ihn durch das lange Hinauszögern in völlig neuer Intensität wahrnehmen.
Inspiration zum Schluss: Nehmen Sie sich auch nach dem Sex Zeit füreinander, bleiben Sie noch eine Weile im Bett liegen und kehren Sie nicht sofort in den Alltag sowie in alte Muster zurück.
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"Liebe würde Slow Sex machen", Yella Cremer, Samuel Cremer, Lovebase Verlag, € 12,--