Sonne macht Lust auf Sex
Mehr Spaß am Sport, weniger Heißhungerattacken und - mehr Lust auf Sex. Warum die Hormone bei schönem Wetter verrückt spielen und welche Auswirkungen Sonnenlicht auf unser Sexualverhalten hat.
Testosteron braucht Sonne
Sonnenlicht kurbelt die Produktion von Vitamin-D an. Dieses wiederum erhöht die Produktion des wichtigsten männlichen Sexualhormons: Testosteron. Männer, die viel Sonne tanken, haben durch den erhöhten Testosteron-Wert auch eine gesteigerte Libido und mehr Energie. So kann man(n) einen möglichenTestosteron-Mangel außerdem steigern: Beim Sport auf kurzes Intervalltraining statt lange Ausdauereinheiten setzen. Zudem reichlich ungesättigte Fettsäuren (in Lachs, Kokosnuss, Leinöl) in den Ernährungsplan einbauen. Diese begünstigen die Aufnahme des fettlöslichen Vitamin-D und kurbeln somit die Testosteronproduktion an.
Serotonin für Glücksgefühle
Auch das Glückshormon Serotonin wird von Sonnenlicht beeinflusst. Dr. Christian Matthai, Ernährungsmediziner und Facharzt für Gynäkologie, erklärt: „Da einige wichtige Botenstoffe in unserem Körper durch Licht und Sonne vermehrt produziert werden, wirkt sich die Wetterlage bei vielen Menschen auf die Stimmung und generell auf das Verhalten aus. Die Mehrheit ist bei schönem Wetter und Sonne besser gelaunt und aktiver.“ Somit steigt die Lust auf Liebe und Sexualität: „Da viele Botenstoffe, die in einer Art Netzwerkstruktur zusammenarbeiten, durch die Sonne beeinflusst werden, wirkt sich das generell positiv auf den gesamten Hormonhaushalt aus. Die Wärme der Sonnenstrahlen und die damit verbundene freizügigere Kleidungsweise tragen den Rest dazu bei, dass Frau und Herr Österreicher mehr Lust auf Sex bekommen“, so der Experte.

Sonnenlicht kurbelt die Produktion von Vitamin-D und Serotonin an
L-Tryptophan bei Regen und Kälte
Weniger Sonnenlicht, niedrigere Vitamin-D Zufuhr und geringere Serotonin-Produktion sind also auch der Grund für depressive Stimmung im Winter. Doch auch bei schlechtem Wetter kann man die Serotonin-Produktion steigern: Dr. Matthai empfiehlt eine L-Tryptophan-reiche Ernährung: „Bei L-Tryptophan handelt es sich um eine Aminosäure, sozusagen die Vorstufe von Serotonin, die in eiweißreichen Lebensmitteln (z.B. Fisch oder Nüssen) enthalten ist. Aus ihr kann der Körper vermehrt Serotonin herstellen.“ Zudem sollte man auch an grauen Tagen in die Natur gehen und sich bewegen. Auf keinen Fall träge sein oder Frustessen! Das wiederum führt zu Übergewicht und einer geringeren Libido.

Dr. Christian Matthai ist Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe, zudem Ernährungs-, Sport- und Vitalstoffmediziner