Hochsensibel stark

Hochsensibel stark

Empathische Menschen nehmen die Welt anders wahr. Wie Sie diese Gabe richtig einsetzen und entwickeln, zeigt ein neues Buch.

Anita Moorjani

Haben Sie sich oft gefragt, warum Sie genau die gleiche Angst verspüren, die ihre Freundin verspürt, wenn Sie Ihnen von einem Erlebnis erzählt? Oder haben Sie vielleicht schon öfters zu hören bekommen, Sie seien einfach »zu sensibel«, »zu emotional«? Oder dass Sie nicht so »empfindlich« sein und die Dinge »nicht so ernst nehmen« sollen? Wenn Ihre Antwort Ja lautet, sind Sie höchstwahrscheinlich ein Empath. "Als Empathen haben wir eine ganz eigene Art, die Welt zu sehen und zu spüren – wir empfinden alles ein bisschen intensiver als unsere Mitmenschen. Unsere Intuition ist hoch entwickelt. Wir nehmen immer an, dass andere die Welt genauso wahrnehmen wie wir, was aber in Wirklichkeit selten der Fall ist", schreibt Anita Moorjani in ihrem Buch "Hochsensibel ist das neue stark – Warum Empathie der Schlüssel für ein besseres Leben und eine bessere Welt ist" (Arkana, € 19,00) "Und so kommen wir uns ein wenig eigenartig und anders als unser Umfeld vor. Dabei verschwimmt uns oft die Grenze, die uns von anderen Menschen trennt."
Empathen seien die Charakterzüge eigen, die dieser Kultur in den letzten Jahren immer mehr verloren gegangen sind: Sensibilität, Einfühlungsvermögen, Güte und Mitgefühl. Empathen gibt es seit jeher, und angesichts des Zustands, in dem sich unsere Welt mittlerweile befindet, wurden viele Bücher veröffentlicht, die ihnen helfen können. "Das heißt, dass nicht nur immer mehr Menschen erkennen, dass sie Empathen sind. Möglicherweise wird auch ihr Anteil insgesamt größer", vermutet die Autorin.

Hochsensibel ist das neue stark

Empathen zeigt sie in ihrem Buch, wie sie sich auf der Suche nach Führung nach innen statt nach außen wenden. "Du wirst miterleben, wie man zum »Fußabtreter« wird und wie du dem von Anfang an einen Riegel vorschieben kannst", so Moorjani.
Entscheidend ist, zu lernen, damit aufzuhören, Ja zu sagen, wenn wir Nein meinen. Wichtig sei auch, sich vor Krankheit schützen beziehungsweise dein eigenen Heilungsprozess voranzutreiben und sich mit dem Thema »Geld« zu beschäftigen: Empathen müssten lernen, endlich verdienen zu können, was sie wert sind und zu erkennen, was sie selbst und ihre Arbeit wert sind. "Das ist ein wichtiger Schritt zur eigenen Autarkie. Nicht zuletzt, weil du dann auch anderen Menschen helfen kannst", sagt Moorjani.

Mit der Stärke umgehen lernen

Für Hochsensible und Empathen, die mit ihren Gaben noch nicht umgehen können, kann man diese Qualitäten durchaus als "Segen oder Fluch" bezeichnen. "Unser Verhängnis, unser Fluch liegt in unserer Unfähigkeit, unsere und die Bedürfnisse und Emotionen anderer Menschen auseinanderzuhalten. In unserem Drang, anderen Menschen beizustehen, bevor wir uns um uns selbst kümmern. Eben das katapultiert uns hinaus aus unserem inneren Heiligtum und hinein in die Dramen anderer Leute, sodass wir immer glauben, deren schwere Lasten schultern zu müssen. Und wie wir bereits gesehen haben, fällt es uns auch schwer, uns in eine Welt zu fügen, die nicht auf unsere Besonderheiten ausgelegt ist – wir sind Sechs-Sinne-Wesen in einer Fünf-Sinne-Welt." Die Begabung - der Segen – sei eben jene Sensibilität, die Empathen all diese Probleme beschere, so Moorjani. Negative Gedanken wie »Ich bin schlecht, ich bin unzulänglich, ich bin nicht gut« – hallen dauerhaft im Geist von uns Empathen wider. Dazu kommt durch die erhöhte Sensitivität eine ständige Überflutung mit Sinnesreizen. Gerade deshalb gehört es zu den dringendsten und wichtigsten Aufgaben Hochsensibler und Empathen, die Beziehung zu sich selbst zu stärken und ihre Gaben richtig einzusetzen. Hochsensibilität gilt es zu schützen – sie ist ein Juwel.

Buchempfehlung:

"Hochsensibel ist das neue Stark - Warum Empathie der Schlüssel für ein besseres Leben und eine bessere Welt ist", Mit gezielten Energieübungen für Beruf und Alltag, Anita Moorjani. Arkana Verlag, € 19,00