Bin ich in einer Midlife-Crisis?
Wer die Anzeichen einer Midlife-Crisis erkennt und sich den damit verbundenen Ängsten stellt anstatt vor ihnen davon zu laufen, kann seine wahre Lebensaufgabe und damit tiefe Erfüllung finden.
In der ungefähren Mitte des Lebens sucht viele Menschen eine Midlife-Crisis heim. Zwischen den 40-er und den 60-er Jahren verändert sich das Leben für viele Menschen erstmals sehr spürbar und bewusst: Oft sind äußere Ereignisse wie das Ausziehen der Kinder, eine Scheidung, erste körperliche Anzeichen des Älterwerdens, hormonelle Veränderungen oder die gezählte Anzahl der Lebensjahre an sich Auslöser für eine tiefgreifende Sinnkrise, die oft nicht als Midlife-Crisis erkannt und benannt wird.
Statistisch gesehen tritt die Midlife-Crisis meistens zwischen dem 35. und dem 50. Lebensjahr auf. Dass eine Midlife-Crisis auftritt, ist ganz normal und wer die Anzeichen dafür erkennt, kann sie für eine positive Neuausrichtung des Lebensstils und der persönlichen Werte nützen.
Studien haben ergeben, dass Menschen, welche den Tiefpunkt der Midlife-Crisis überwunden haben, ihre Lebensglückskurve nach einer Neuausrichtung ihres Sinns und ihrer Werte stark nach oben bringen können.
Anzeichen einer Midlife-Crisis
Die Midlife-Crisis ist eine krisenhafte Phase in der Mitte des Lebens, in der jemand sein bisheriges Leben kritisch überdenkt, gefühlsmäßig stark zweifelt und eine Krise des Übergangs vom verbrachten zum verbleibenden Leben empfindet. Oft ist es den betroffenen Männern oder Frauen gar nicht bewusst, dass sie an einer Midlife-Crisis leiden. Dabei ist die Erkenntnis darüber entscheidend, um die Situation für seinen Reifungsprozess zu nützen.
Eine Midlife-Crisis kann sich durch folgende Anzeichen bemerkbar machen:
* Generelle Unzufriedenheit – zum Beispiel über den Job oder die Partnerschaft
* Angst vor der Zukunft
* Ohnmachtsgefühle
* Drang zur Veränderung
* Fokus auf äußerliche Schönheits-Klischees und Vorgaben
* Drang Status-Symbole zu besitzen und mehr Status zu erlangen
* Depressionen, Angst und Pessimismus
* Selbstzweifel
* Rückfall in jugendliche Verhaltensmuster
Durch die Midlife-Crisis als Mensch reifen
Wer eine Midlife-Crisis aktiv bewältigt, kann zum Beispiel den Werten Gesundheit, Wohlbefinden sowie Sinn und Spiritualität bewusst mehr Priorität einräumen als dem Wert Schönheit und sogenanntes jugendliches Aussehen. Mit einem Reifungsprozess können wir innerlich gefestigter werden und uns nicht mehr so sehr von äußeren Verführungen beeinflussen lassen. Dafür ist es notwendig, die Bewältigung der Midlife-Crisis aktiv anzugehen, sie bewusst für das Wachstum zu nützen und zu einem neuen Menschen werden.
Wer sich hingegen über die erlebten Ängste und Emotionen nicht bewusst sein möchte, flüchtet sich klassischerweise in Ablenkungsmanöver wie jüngere bzw. neue Liebschaften oder neue Statussymbole, die alle tiefen Ängste und Gefühle der Unzulänglichkeiten kaschieren sollen, aber keine nachhaltige Lösung bieten.
Zu einem größeren Ganzen beitragen
Auch kommt es häufig vor, dass Menschen sehr viel Geld und Aufwand investieren, um die äußeren Anzeichen der Alterung mit aufwändigsten Verfahren zu stoppen. Alles ist grundsätzlich in Ordnung, solange wir wir uns dabei selbst und anderen Menschen nicht schaden! So können Trennungen aus Egoismus heraus für ganze Familien unglaublich schmerzlich sein. Wer sich ausschließlich damit beschäftigt, Falten und Speckröllchen weg zu korrigieren, wird dadurch die grundlegenden Ängste kaum verändern und die Gelegenheit verkennen, auch innerlich zu wachsen und zu reifen und somit die Midlife-Crisis nachhaltig zu bewältigen.
So kann es in der Midlife-Crisis zum Beispiel sehr sinnvoll und heilsam sein, sich mit seiner eigenen Lebensaufgabe zu beschäftigen, seine Spiritualität und Weisheit zu vertiefen und anderen Menschen mit gewonnenen Erkenntnissen nach der bewältigten Krise Orientierung anzubieten und dadurch für sie zu einem "Leuchtturm" und Anker zu sein.