5 Strategien, um an Krisen zu wachsen

5 Strategien, um an Krisen zu wachsen

Der buddhistische Lehrer Tulku Lobsang Rinpoche zeigt erprobte Wege für schwierige Lebenssituationen.

Krankheit, Trennung, Scheidung, Tod, Jobverlust, Stress und Überlastung oder finanzielle Probleme – die Auslöser einer Krise, die oft eine Lebenskrise bringt, sind vielfältig. Häufig münden schwere Krisen in einer Depression, die mittlerweile schon zur Volkskrankheit geworden ist. Mehr als 300 Millionen Menschen weltweit sind laut Weltgesundheitsorganisation von Depressionen betroffen. In Österreich sind es rund acht Prozent, und einer Gesundheitsbefragung der Statistik Austria zufolge erkranken mehr als 20 Prozent aller Österreicher einmal im Leben an einer Depression.

Depressionen haben sich zu einer weit verbreiteten psychischen Störung entwickelt, die sich in vielen Facetten zeigt. Lebenskrisen sind oft der Auslöser dafür.„Verständlicherweise haben wir Angst vor Krisen, weil sie mit schwer auszuhaltenden Gefühlen verbunden sind – mit Angst, Leere, Ausweglosigkeit, Trauer und Verzweiflung", sagt der buddhistische Lehrer Tulku Lobsang, "Menschen, die sich innerlich von sich selbst distanzieren, laufen Gefahr, in Depressionen abzurutschen. Oft dauert es Monate oder sogar Jahre, um Krisen zu bewältigen.“ Für Lust aufs LEBEN zeigt der buddhistische Meister Strategien, um besser mit schweren Lebenssituationen umzugehen:

1. Start zum Neubeginn

„Krise ist ein produktiver Zustand. Man muss ihr nur den Beigeschmack einer Katastrophe nehmen“, erkannte bereits der Schweizer Schriftsteller Max Frisch das Potential von Krisen für Veränderungen und persönliche Entwicklungen. Auch Tulku Lobsang teilt diese Sichtweise: „Es klingt paradox, doch gerade in den dunkelsten Zeiten haben wir die größte Chance, entscheidende Dinge in unserem Leben zu verändern, die wir bislang warten ließen oder noch nicht sehen konnten. Viele Menschen sind überzeugt, dass sie in schweren Zeiten Fähigkeiten erlernt haben, die ohne Krisen nie zustande gekommen wären.“

2. Die eigene Kraft (wieder-)entdecken

Durch Krisen bekommt man die Gelegenheit zu erfahren, wie viel Kraft man wirklich hat. Diese Erkenntnis und Erfahrung führt zu noch mehr Stärke. So ist es kein Zufall, dass viele heute erfolgreiche Top-Unternehmer zuvor zumindest einmal gravierend gescheitert sind. Wenn man jeder Krise aus dem Weg geht und versucht, jegliches Risiko zu vermeiden, führt das zu einer farblosen Persönlichkeit, die ihre ganze Energie dafür einsetzen muss, mögliche Veränderungssituationen zu vermeiden.

3. Kontrolle über die Situation gewinnen

Lebenskrisen treffen einen deshalb so schlimm, weil sie meistens unvorhergesehen eintreten. Eine schwere Krankheit, der Verlust des Arbeitsplatzes, ein Todesfall, ein Unfall, eine Trennung oder eine finanzielle Notlage – in den seltensten Fällen macht man sich klar, was man wirklich fühlt. Betroffene „erleben“ zwar Gefühle, aber diese gleichen oft einer trüben Suppe diffuser Stimmungen. Um Kontrolle über die Situation zurückzuerlangen, empfiehlt Tulku Lobsang: „Stellen Sie sich folgende Fragen: Wo bin ich gerade? Wie kam ich hierher? Wohin möchte ich und wie komme ich dorthin?“ Tulku Lobsang nennt diese die großen Fragen des Lebens, die einem in allen entscheidenden Lebensphasen hilfreich sein können.

4. Widerstandskraft lernen

Psychische Widerstandskraft in Krisen ist nicht selbstverständlich. Vielmehr ist sie ein Geheimnis, zu dem jeder den Schlüssel selbst in der Hand hat. Wer einen Weg findet, in sich selbst Ruhe, Frieden und Geborgenheit zu finden, kann mit Krisen besser umgehen. Jede Krise gibt die Chance, zu wachsen und auch für die Zukunft besser gewappnet zu sein. Das Motto: Was man einmal schafft, das schafft man immer wieder! Durch bewältigte Krisen lässt sich also lernen, Ängste zu überwinden und in sich selbst gefestigt zu sein.

5. Meditieren macht ruhig und stark

„Meditation ist eine besonders gute Methode, um genau diesen Zustand zu erreichen. Es gibt verschiedenste Arten der Meditation, aber für viele Menschen, besonders jene, die bereits von einer Depression betroffen sind, ist es schwierig, sich hinzusetzen und in der klassischen Haltung zu meditieren. Für viele sind jene Formen der Meditation, die durch körperliche Bewegungen den Geist zur Ruhe bringen, leichter. Ein Beispiel für eine solche ‚Meditation in Bewegung‘ ist das tibetische Heilyoga Lu Jong.“ Der buddhistische Meister bestätigt aus seiner jahrelangen Erfahrung, dass so Krisenbewältigung erworben und gelernt werden kann: „Wenn Körper und Geist im Einklang sind, kann man sich schneller wieder erholen.“

Tulku Lobsang Rinpoche, ein hoher buddhistischer Meister und Gelehrter der Tibetischen Konstitutionslehre, hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, die uralte Weisheit Tibets und die buddhistischen Lehren an Menschen im Westen weiterzugeben, um so zu mehr Gesundheit und Glück auf der Welt beizutragen. Er unterrichtet verschiedene Methoden und Praktiken, die alle zum Ziel haben, das Leiden in der Welt zu verringern. Die Basis seiner Lehren ist das uralte Wissen des Tantrayana, welches den Grundstein des Tibetischen Buddhismus und der Tibetischen Konstitutionslehre bildet. Tulku Lobsang ist Schirmherr und Hauptlehrer von Nangten Menlang International, einem gemeinnützigen Verein zur Förderung der Tibetischen Konstitutionslehre und buddhistischer Philosophie mit Hauptsitz in Wien.
www.tulkulobsang.org