Studie: Demenz-Risiko ist beeinflussbar

Studie: Demenz-Risiko ist beeinflussbar

Eine Studie der Universität Leipzig belegt: Immer weniger Menschen erkranken an Demenz. Das sind die Gründe dafür.

Demenzerkrankungen gehören zu den folgenschwersten Erkrankungen im Alter. Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig enthüllen einen Trend: Neuerkrankungsraten bei Demenz werden in westlichen Industrieländern seltener. Das zeigt vor allem: Das Risiko, an Demenz zu erkranken, ist beeinflussbar. Mit dieser guten Nachricht scheint auch Prävention möglich.

Weniger Demenz in Industrieländern

Leipziger Forscher fassten in einer Meta-Studie Daten von Menschen aus Industrienationen mit einem zeitlichen Abstand von mindestens zehn Jahren. Bei der Analyse von sieben Studien zeigte sich eine positive Entwicklung in den Neuerkrankungsraten – zumindest in westlichen Industrienationen, konkret Frankreich, Großbritannien, den Niederlanden und den USA. Gegenläufig dazu war allerdings die Entwicklung in einer japanischen Studie: Hier wurde gar ein Anstieg bei den Demenzneuerkrankungen verzeichnet.

Bildung, gesunde Ernährung und Sport helfen

Der tendenzielle Rückgang in den westlichen Industrieländern wird insbesondere vermehrter Bildung und komplexeren beruflichen Anforderungen sowie einer besseren Versorgung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und anderen chronischen Erkrankungen zugeschrieben. „Mehr Bildung und fordernde berufliche Tätigkeiten erhöhen die Widerstandsfähigkeit des Gehirns gegen dementielle Erkrankungen“, erklärt Prof. Dr. Steffi Riedel-Heller, Direktorin des ISAP an der Universität Leipzig. Gleichfalls können Diabetes oder Bluthochdruck, die im engen Zusammenhang mit Demenzerkrankungen stehen, heute besser behandelt werden. Grundsätzlich gilt: „Ein gesunder Lebensstil mit viel Bewegung, geistiger und sozialer Aktivität, Nichtrauchen und ausgewogener Ernährung hilft nicht nur Herz-Kreislauferkrankungen vorzubeugen, sondern auch Demenz“, ergänzt Riedel-Heller. Demenz ist im Moment nicht heilbar, deshalb kommt der Prävention eine besondere Bedeutung zu.

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