Wie die Angst vor Ablehnung das Leben behindert

Wie die Angst vor Ablehnung das Leben behindert

Und warum es sich lohnt, sie abzulegen.

Würden Sie mit einem Besen über die Schultern gelegt durch die Straßen gehen und Kinderlieder singen? Wenn nicht - aus welchem Grund? Vermutlich haben Sie Angst davor, dass Menschen Sie für verrückt halten und Sie nicht mögen. Auch, wen Sie diese gar nicht kennen.

Es ist also allein die Angst vor Ablehnung, die Sie wahrscheinlich sehr vehement davon abhalten wird, dieses Experiment zu wagen. Im Alltag ist die Angst vor Ablehnung oft leider genau so dominant - nur hat es hier andere Folgen, gewisse Dinge aus den falschen Gründen heraus nicht zu tun. Menschen verzichten aus Angst vor Ablehnung darauf, ihre Bedürfnisse und Grenzen auszusprechen, sich auf bestimmte Jobs zu bewerben, auf Dates zu gehen oder überhaupt Beziehungen einzugehen.

Es wird vermutet, dass die tief sitzende Angst vor Ablehnung, die die meisten Menschen haben, ihren Ursprung in der Evolution hat. Denn in Urzeiten hätte es den sicheren Tod bedeutet, aus dem Rudel ausgestoßen zu werden. Heute allerdings blockiert uns die Angst vor Ablehnung mehr als dass sie unser Überleben sichert.

100 Tage Ablehnung - das Expertiment

Der Chinesische Autor Jia Jiang startete darum ein ungewöhnliches Experiment. In seinem Buch "Wie ich meine Angst vor Zurückweisung überwand und unbesiegbar wurde" (Dtv Premium Verlag) beschreibt er sein 100-tägiges Experiment, bei dem er sich bewusst mit Ablehnung konfrontierte und damit sein Leben veränderte. Hundert Tage lang sprach er fremde Menschen an und bat sie um ungewöhnliche Dinge. Zum Beispiel fragte er seine Nachbarn, ob er in ihrem Garten Fußball spiele dürfe, er legte sich bei Starbucks einfach eine Viertelstunde auf den Boden und fragte einen Piloten, ob er das Passagierflugzeug fliegen dürfe. Bei einem Hundefrisör fragte er, ob er sich dort die Haare schneiden lassen könne und er verschenkte auf der Straße einfach Äpfel an Passanten. Dass er Ablehnung am laufenden Band erntete, war von vorneherein klar. Doch Jia Jiang lernte vor allem eines: Ablehnung als Meinung zu sehen, die mehr mit dem anderen zu tun habe als mit ihm selbst. So lernte er, Ablehnung nicht mehr persönlich zu nehmen, und das machte ihn stark, sich Herausforderungen selbstbewusst zu stellen und für seine Wünsche, seine Ziele und für sich selbst einzustehen.

Das Experiment ist definitiv eine effektive Variante, um die Komfortzone zu verlassen und tiefes Selbstvertrauen zu entwickeln!