Wohlfühlen senkt Entzündungswerte

Wohlfühlen senkt Entzündungswerte

Der Psychoneuroimmunologe DDr. Christian Schubert erforscht seit 1995 den Einfluss von Gedanken, Verhalten und Gefühlen auf unsere körperliche Gesundheit. Seine Erkenntnisse bedeuten den Aufbruch in eine gänzlich neue Medizin, die den Menschen wieder als Einheit betrachtet.

Zum Auftakt der Veranstaltungsreihe WORTWECHSEL der Klinik Diakonissen Linz gestern Abend, war ein hochkarätiger Mediziner zu Gast: Psychoneuroimmunologe DDr. Christian Schubert. Während sich die Medizin bisher vor allem auf den Körper konzentriert hat, widmet sich eine junge Disziplin der Wechselwirkung zwischen Gehirn, Psyche und dem Immunsystem: die Psychoneuroimmunologie.
„Der menschliche Körper ist eine untrennbare Einheit“, davon ist Univ.-Prof. DDr. Christian Schubert überzeugt. „Chronischer Stress, durch Beziehungen oder den Job, schwächt uns. Wir sind anfälliger für Infektionen. Langfristig kann das sogar zu schweren Leiden, wie Krebs oder Autoimmunerkrankungen führen.“ Neue Studien belegen seine Aussage. Denn das menschliche Immunsystem steht in ständiger Wechselwirkung mit Gefühlen, Gedanken und Verhalten. Doch auch in eine positive Richtung lässt sich das Zusammenspiel beeinflussen. Seelische Ausgeglichenheit, inneres Wohlbefinden und Optimismus mobilisieren die Abwehrkräfte.

Aufbruch in eine neue Medizin

In seinem aktuellen Buch „Was uns krank macht – Was uns heilt: Aufbruch in eine neue Medizin“ plädiert Christian Schubert mit Madeleine Amberger deshalb für ein neues Denken in Medizin und Forschung, das den ganzen Menschen im Blick hat. „Die Medizin konzentriert sich rein auf den Körper. Mich interessiert jedoch der Mensch als Ganzes. In all seinen Eigenheiten. Und ich weiß, dass genau hier der Schlüssel zu einer besseren, individuelleren und erfolgreicheren Medizin liegt“, so Schubert. Er fordert damit einen radikalen Wandel unseres Gesundheitswesens und lädt seine Leser dazu ein „das biopsychosoziale Wunderwerk, das unser Überleben in der Welt erst möglich macht, kennen zu lernen“.

Durch Fallstudien belegt

Im Buch beschreibt Schubert Einzelfälle, deren erfolgreiche Genesung von chronischen Krankheiten, die ganzheitliche Herangehensweise der Psychoneuroimmunologie unterstützen. Er geht davon aus, dass der seelische Zustand eines Menschen und die Qualität seiner Beziehungen wesentlich dafür sind, damit ein Heilungsprozess bei chronischen Krankheiten überhaupt einsetzen kann. Nicht ohne Grund haben sich Frau Stögers jahrelange Rückenbeschwerden trotz Operationen, erst dann merklich gebessert, als sie lernte das Leben für sich zu entdecken und zu genießen. Das ist nur eines der Beispiele, mit denen Prof. Schubert die Thematik für seine Leser greifbar macht.
„Heiteres Lachen führte zu einer Senkung der Entzündungswerte.“ - So lautet ein Satz aus dem Buch. Damit beschreibt der Autor ganz konkret, wie Gehirn und Psyche den körperlichen Zustand eines Menschen unmittelbar verändern können. Dass Lachen gesund ist, etwas an die Nieren geht oder im Magen liegt, erhalten somit eine weitere Bedeutung, die belegbar ist.