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Irgendwas ist immer

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Unser Herbstwochenende im Waldviertel

Der gute Onkel Heinz hat uns dann noch ein traumhaftes Wochenende geschickt: am Freitag haben wir ihn in Wieselburg beerdigt und abends sind wir ins Waldviertel aufgebrochen. Und „wir“ waren viele: meine Eltern, mein Bruder mit der weltbesten Schwägerin und den zwei Kindern (13 und fast 10), der Beste, das Teenagermädchen und ich.

Es war ein Bilderbuch-Weekend und die Herbstblätter leuchteten noch goldener als sonst. Vielleicht hatte ja tatsächlich der liebe Onkel Heinz seine Finger mit im Spiel (und ich glaube, dieser Gedanke hätte ihm sehr gefallen, genau sein Humor!), weil: es war auch sehr harmonisch. Nicht, dass wir uns sonst bei Familientreffen die Augäpfel auskratzen oder mit Torten bewerfen, aber Sie wissen ja: nahe Verwandte, darunter Früh- und Spätpubertierende, auf engstem Raum über eine Zeitspanne von mehr als drei Netflix-Folgen hinweg – das birgt durchaus Sprengstoff-Potenzial.

Aber, nein. Wir spazieren – der Himmel tiefblau – etwa sechs Kilometer weit nach Zwettl und kein Kind murrt. Es ist windstill, ein paar sonnengelbe Blätter rieseln in den Kamp. Die Oma ist spendabel und die Kinder dürfen sich am Marktplatz etwas aussuchen. Opa ist fit und bei Appetit. Der Beste entspannt, weil er in der Früh schon laufen war. Wir genießen Mohnnudeln in der Sonne – im Waldviertel isst man alles mit Mohn, sogar Karpfen. Den frühen Abend nutzen wir zum Schwimmen, Lesen und Saunieren – das Außenbecken des Hotels hat zehn Grad und ich liebe es.

Es gab dann doch noch Troubles – wegen mir

Schau, sagt der Beste, unser Freund Tom hat es mit seinem Rüttelbus auf dem Weg von Wien nach Bangkok (Sie erinnern sich?) doch noch geschafft, in Aserbaidschan einzureisen. Der Trip ist kein Roadmovie mehr, sondern ein ziemlicher Krimi (zum Mitverfolgen auf: www.tracktosmile.at). Tom whatsappt beeindruckende Bilder aus Baku; ich mache ein paar liebe Erinnerungsfotos von unserem Familienausflug. Und poste mein erstes Reel auf Instagram.

Wir waren schon wieder zu Hause, als dann doch noch eine kleine Emotions-Bombe detonierte: meine Nichte war über ihr (sehr süßes, by the way) Bild im Bademantel auf Instagram not amused. Ich habe es natürlich sofort entfernt – weil, ganz klar, meine Schuld: ich hätte sie vorher fragen müssen.
Sicherheitshalber habe ich mir für diesen Text diesmal die Freigabe aller Familienmitglieder eingeholt. Und für dich, lieber Onkel Heinz, ist das eh ok – gell?

Kristin Pelzl-Scheruga ist Chefredakteurin von Lust aufs LEBEN

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