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Der perfekte Rückzugsort: Wie du dein Zuhause in eine persönliche Oase verwandelst

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Stilvoll eingerichtetes Wohnzimmer

©iStock
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Das Gefühl, zuhause zu sein. Einen Platz zu haben, der uns glücklich macht, uns abschalten und durchatmen lässt. Hochkarätige Interior-Expert:innen verraten, was es braucht, damit das eigene Daheim zu einem Ort der Ruhe, Entspannung und Inspiration wird. Plus: Kreative Ideen und praktische Tipps.

Den Stress des Alltags vor der Tür abstreifen und draußen lassen, nach einem langen Tag nachhause kommen und neue Kraft tanken – unsere eigenen vier Wände haben einen großen Einfluss auf unsere Lebensqualität. Hier können wir relaxen, loslassen, authentisch sein.

Umso wichtiger ist es, daheim eine harmonische Atmosphäre zu schaffen, die auch die eigene Persönlichkeit widerspiegelt. Licht, Möbel, Farben, Kunstwerke, Düfte und Technik– all diese Aspekte sind entscheidend, wenn's drum geht, das Zuhause in eine richtige Wohlfühloase zu verwandeln.

Möbel: Feinschliff durch Individualität und die richtige Haptik

Zeitloses Design, das Funktionalität, Komfort und Ästhetik vereint – das ist der Anspruch von Stefanie Kühnberg und Susanne Liebscher der Interior Design Agentur Lieb & Kühn. Dabei gilt ihre Leidenschaft Vintagemöbeln: "Die sorgen immer für ein großartiges Ambiente, im Idealfall zusammen mit ausgewählter Kunst." Auch edle und glänzende Materialien wie Glas, Spiegel oder Stein-Oberflächen verleihen Räumen das gewisse Extra. Das Duo erklärt: "Unsere Expertise ist es, eine schöne Kombination aus Alt und Neu zu schaffen. Daraus entsteht eine sehr persönliche Note, die dem Wohnen den Feinschliff gibt."

Worauf bei der Wahl der Möbel laut Experten noch zu achten ist: Die richtige Größe und Proportionen der Möbel im Raum. Und eine durchdachte Verteilung von den Wohngegenständen im Raum wie eine Schaffung von Symmetrien kann ebenfalls zur ansprechenden Gestaltung des Wohnraumes beisteuern. "So können die einzelnen Teile auch gut wirken."

Interior Designerin Michaela Honies fügt an: "Möbel müssen außerdem das Höchstmaß an Funktionalität erfüllen. Sofas und Stühle müssen auch noch nach einem langen Abend gemütlich sein, Kommoden und Kästen dürfen nicht nur schön, sondern auch praktikabel sein. Praktikabel bedeutet bei mir sehr oft 'nutzbar für mehrere Funktionen', also der Kleiderkasten dient gleichzeitig als Zwischenwand zum Bett und macht aus einem nicht genutzten Space plötzlich eine begehbare Garderobe. Oder eine lange Kommode zeigt deutlich, hier ist Wohnen und dort ist Essen, ohne einem Raum gleich die Weite zu nehmen."

Honies plädiert zudem "immer für mehr Stauraum als man glaubt, dass man braucht. Und ich bin eine große Verfechterin von Türen und Laden bei Kommoden und Regalen. Sehen darf man Bücher, Vasen und Kunstwerke, der Rest soll in schönen Schränken verschwinden. Das gibt einem Raum mehr Leichtigkeit und das Atmen und Ausspannen fällt in der Ruhe eines aufgeräumten Raumes leichter."

Zu vernachlässigen, so Kühnberg und Liebscher, hingegen sind Trends. Die kommen und gehen. Besser ist es, man setzt auf "Designklassiker, die sich durch Form, Materialität und Funktionalität seit Jahrzehnten bewährt haben und noch immer bewähren."

Beleuchtung: Dynamische Lichtatmosphäre in den Räumen schaffen

"Beleuchtung beeinflusst nicht nur unsere Stimmung und unser Wohlbefinden, sondern bestimmt auch Ästhetik und Funktionalität eines Raumes. Innenleuchten sind daher weit mehr als nur praktische Lichtquellen, sie sind Ausdruck von Stil und Kreativität", erklärt Bastian Molecz, Geschäftsführer der Wiener Traditionsmanufaktur ORION Leuchten-Fabrik.

Die verschiedenen Settings von Farbe, Helligkeit, Schatten, Kontrast und die Anzahl der Lichtquellen schaffen auch völlig andere Wirkungen. Wer eine besonders gemütliche Atmosphäre kreieren will, dem rät der Experte vor allem auf indirekte Beleuchtung zu setzen – beispielsweise durch Stehleuchten mit nach oben gerichtetem Licht, nach oben und unten strahlende Wandleuchten oder LED-Streifen hinter Möbeln: "Das erzeugt ein weiches, diffuses Licht, das angenehm fürs Auge ist. Ein weiterer Klassiker sind Tisch- und Stehlampen mit Schirmen, die dadurch gedämpftes Licht wiedergeben und ebenfalls eine angenehme Stimmung erzeugen."

Das A und O ist das richtige Arrangement der Beleuchtungsarten. "Allgemeinbeleuchtung, indirekte Beleuchtung und Akzentbeleuchtung – wenn man die drei gut miteinander kombiniert, lässt sich eine ausgewogene und dynamische Lichtatmosphäre im Haus schaffen, die sowohl funktional als auch ästhetisch ansprechend ist.“

Molecz begeistert sich außerdem gerne auf LED-Lampen: "Sie sind energieeffizienter und langlebiger als herkömmliche Glühlampen. Zudem bieten sie die Möglichkeit, die Farbtemperatur des Lichts zu variieren. Die lässt sich mittels Smart Lightning per App oder Sprachsteuerung easy ändern." Das Ändern der Farbtemperatur kann man aber auch ganz der Technik überlassen: Human Centric Lightning (HCL) ist ein Trend, der sich immer mehr durchsetzt. Hier wird der circadiane Rhythmus des Menschen berücksichtigt, indem sich die Lichtintensität und Farbtemperatur im Laufe des Tages automatisch verändert und anpasst.

Bei der Farbwahl des Lichts gelten folgende Regeln: "Warmweißes Licht sorgt für eine gemütliche Stimmung in Wohn- und Schlafräumen, neutralweißes oder tageslichtweißes Licht sollte idealerweise für Küchen und Arbeitsbereiche verwendet werden, da es sich für anspruchsvolles, fokussiertes Sehen eignet. Für Arbeitsbereiche ist es übrigens empfehlenswert, Tunable White Lighting einzusetzen. Hier wird das natürliche Tageslicht nachgeahmt. Das erzeugte Licht wirkt der Müdigkeit der Augen entgegen.“ Oder man setzt auf intelligente Beleuchtungssysteme, deren Sensoren die Tagelicht-Menge messen und auf dieser Grundlage die künstliche Beleuchtung automatisch anpassen, um das natürliche Licht ideal zu ergänzen.

Noch ein Tipp des Experten: Wenn möglich sollte man Lampen so platzieren, dass sie nicht mit Fenstern konkurrieren. "Durch die passende Lichtfarbe kann man nicht nur die Stimmung im Raum beeinflussen, sondern bringt auch die Haptik von Materialien richtig zur Geltung. Verschiedene Lichtquellen im Raum verteilt sorgen für Behaglichkeit und Gemütlichkeit", so Kühnberg.

Farben: Keine Angst vor dunklen Tönen an Wänden und Möbel

In deutschsprachigen Ländern werden in Wohnräume gerne helle Farben bevorzugt – bei den Möbeln und an den Wänden, weil "es uns ein Gefühl von Unbegrenztheit und Leichtigkeit gibt, die wir im Alltag oft vermissen", weiß Michaela Honies aus ihrer langjährigen Erfahrung als Interior Designerin bei Nuss Blau.

Viele ihrer Kund:innen tendieren bei ihrer Einrichtung zu Weiß, auch weil man damit nicht wirklich etwas falsch machen kann. "So clean das Ganze dann wirkt – eine wirkliche Wohlfühlatmosphäre lässt sich in ganz hellen Räumen nicht schaffen." Mit Einsatz von dunklen Farben lassen sich gemütvolle Akzente setzen: "Dunkle Farben können eine elegante und raffinierte Stimmung kreieren. Sie verleihen einem Raum oft eine gewisse Tiefe und einen Hauch von Luxus. Mit ihnen kommt eine angenehme, stille Stimmung daher und sie lassen den jeweiligen Raum zu einem Ort werden, wo du dich fallen lassen kannst. Deshalb arbeiten auch viele Highclass-Hotels, - Restaurants und -Geschäfte mit dunklen Töne an Wänden und bei den Möbeln."

Eine Farbe, die immer passt und auch für "Farbeinsteiger:innen" bestens geeignet ist, ist Grün. Sie erinnert uns an die Natur, gibt ein "Da geht's mir gut"-Gefühl, fördert die Kreativität, hat eine beruhigende Wirkung und passt zu allen Einrichtungsstilen und -konzepten: "Mit Grün kann man wirklich nicht fehlgehen. Es lässt sich auch super mit anderen Farben arrangieren – sei es als Akzentfarbe zu neutralen Tönen oder als Teil eines breiteren Farbschemas", so Honies, "Kombiniert mit Zimmerpflanzen verstärkt sich entspannende Atmosphäre."

Farben, die ebenfalls zeitlos, klassisch sind und den jeweiligen Räumen Wärme und Eleganz verleihen, sind Beige und Grau. "Ein dunkles Beige wirkt im Schlafzimmer zum Beispiel extrem gut", erklärt Honies, "Weiß ist da viel zu anregend und lässt einen weniger gut runterkommen." Auch Tabu für Räume, in denen das Entspannen Priorität hat: Gelb, Orange und Rot. Die sollen im Idealfall nur in Arbeitsbereichen zum Einsatz kommen, weil sie beleben und kreativ machen. Auch bei Blau rät Honies zu Vorsicht: "Da gibt es viele kalte Töne und lässt Zimmer schnell kühl und unpersönlich wirken. Im Badezimmer hingegen können hellblaue Fliesen eine großartige Verbindung zum Wasser schaffen."

Kunst: Aufs Bauchgefühl hören

Bei ihrer Arbeit verfolgt Einrichtungsexpertin Eva Summer einen Grundwert: das Ergebnis muss sich gut anfühlen. Auch bei der Auswahl von Kunstwerken orientiert sich Summer nicht an jenen, die nur die Kriterien der Ästhetik erfüllen oder an großen Namen, "sondern sie müssen die Seele berühren."

Die Kunst-Expertin rät dazu, die innere Stimme sprechen zu lassen und jene Bilder für zuhause zu wählen, die etwas in einem auslösen. "So werden sich extrovertierte Menschen eher zu farbintensiven und expressiven Werken hingezogen fühlen. Zur Entschleunigung tragen wiederum eher Bilder bei, welche in ihrer sensiblen Linienführung und Farbgebung beim Betrachten beruhigen."

Wichtig ist auch, dass die Werke mit dem Rest der Einrichtung harmonieren: "Im Interior-Design gilt unter anderem auch der Grundsatz Balance und Wiederholung. Beinhaltet das Werk neben Grünschattierungen eine Nuance Rot, so kann ein Accessoire im Wohnraum diese Farbe aufnehmen. Das Schaffen von Gleichgewicht im Raum erzeugt eine Stimmung und diese Stimmung beinhaltet ein Gefühl - das sich Wohlfühlen nennt. 

Wichtig ist auch: "Kunst darf einen nicht 'erschlagen', sondern ein angenehmes Ganzes bewirken. Große Kunstwerke haben etwas Spektakuläres, aber dafür benötigt man ausreichend Platz." Wer sich über seine Kunst-Vorlieben übrigens noch nicht ganz im Klaren ist: über das Online-Tool "Artease" findet man heraus, welche Stile einen besonders ansprechen.

Düfte: die richtige Stimmung für jeden Raum mit Raumspray und Duftstäbchen

Fragnance-Expertin Gemma Pinnock arbeitet seit mehr als zwölf Jahren als Duftentwicklerin im Premium- und Luxussegment, seit einem Jahr ist sie bei Molton Brown und kreiert dort hochwertige Düfte: "Die Beduftung Ihres Zuhauses trägt dazu bei, eine warme und einladende Umgebung zu schaffen, die Inneneinrichtung zu ergänzen und die Stimmung zu heben. Es ist ratsam, den Duft je nach Raum, Anlass und Stimmung zu wählen."

Beruhigende Gerüche wie Amber und holzige, würzige Noten haben eine komplexe, reiche Aura und tragen zum Stressabbau bei – perfekt für das Schlaf- oder Wohnzimmer. Auch sanfte, cremige Aromen wie Vanille und Rose schaffen die perfekte Wohlfühlatmosphäre. Belebende Odeurs mit zitrischen und aromatischen Elementen hingegen machen den Geist wach und beleben – ideal also fürs Homeoffice.

Wenn die Wahl auf den jeweiligen Duft gefallen ist, stellt sie noch die Frage: Stäbchen, Kerze oder Spray? Pinnock: "Duftstäbchen sorgen für einen konstanten Duftstrom, während Duftkerzen zu einem eleganten Ambiente beitragen. Raumsprays bieten einen schnellen Duftschub, wenn man den Duft in den Wohnräumen verstärken möchte."

Smart Home: Komfort, Sicherheit und Energieeffizienz

"Die Technik, die im Hintergrund agiert, ermöglicht es, das Zuhause so zu gestalten, dass es sich an den Bedürfnissen und Lebensstil anpasst", beschreibt Bianca Gattringer vom österreichischen Smart-Home-Unternehmen Loxone Smart Home. Mehr noch. Smart-Home-Technologien arbeiten auch im Sinne der Nachhaltigkeit: "Heizung, Klimaanlage und Lüftung, aber auch die Beschattung, die Photovoltaikanlage und das Licht werden aufeinander abgestimmt und das Gebäude weiß zu jeder Zeit, was es wann zu tun hat. Zum Beispiel folgen die Rollläden und die Lamellen dem Stand der Sonne – im Winter bleiben sie oben, damit der solare Ertrag genutzt werden kann und die Heizung automatisch gedrosselt wird."

Auch in puncto Einbruchssicherheit sind Smart Home Lösungen ideal: "Das Thema Sicherheit ist einer der zentralen Gründe, warum sich unsere Kund:innen für Smart-Home-Systeme entscheiden", so die Expertin. Es schützt seine Bewohner:innen mehrfach: Durch Anwesenheitssimulation, wenn niemand zuhause ist und durch Abwehr-Mechanismen gegen Einbruch, die einen Eindringling dann sofort in die Flucht schlägt.

"Für diese Eskalationsstufen agieren mehrere Komponenten miteinander: Beleuchtung, Beschattung, Bewegungsmelder, Tür- und Fensterkontakte. Im Falle eines Einbruchs verwandelt sich das Zuhause in eine unüberhörbare und unübersehbare Alarmanlage, die den Eindringling in die Flucht schlägt: Die Außenbeleuchtung und alle Lampen in den Räumen beginnen zu blinken, aus den Lautsprechern tönt ein lauter Sirenenton und die Jalousien fahren hoch und machen das Haus 'durchsichtig‘'." Das System erkennt aber auch austretendes Wasser, warnt vor Gefahren wie Feuer oder Rauch und sorgt so für optimale Sicherheit.

Fazit: So gestaltest du dir ein gemütliches und stylisches Zuhause

  • Bei Möbel wählt man idealerweise zeitloses Design und Funktionalität. Auch Vintagemöbel schaffen eine besondere Atmosphäre. Interior-Designerin Stefanie Kühnberg: "Die sorgen immer für ein großartiges Ambiente, im Idealfall zusammen mit ausgewählter Kunst."

  • Die richtige Beleuchtung spielt ebenfalls eine zentrale Rolle. Ein Tipp von Lampen-Profi Bastian Molecz: Auf indirekte Beleuchtung setzen – beispielsweise durch Stehleuchten mit nach oben gerichtetem Licht, nach oben und unten strahlende Wandleuchten oder LED-Streifen hinter Möbeln. 

  • Bei der Farbwahl darf man sich auch mal was trauen. Interior-Designerin Honies empfiehlt dunkle Farben. So lassen sich gemütvolle Akzente schaffen.

  • Einrichtungsexpertin Eva Summer rät bei der Auswahl von Kunstwerken dazu, die innere Stimme sprechen zu lassen und jene Bilder für zuhause zu wählen, die etwas in einem auslösen.

  • Wer sich zuhause sicher fühlen will, entscheidet sich für eine Smart Home Lösung. Bianca Gattringer von Loxone Smart Home erklärt: "Im Falle eines Einbruchs verwandelt sich das Zuhause in eine unüberhörbare und unübersehbare Alarmanlage, die den Eindringling in die Flucht schlägt."

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